Tula: Russlands Hauptstadt für Lebkuchen und Samoware

Der Blick auf den Kreml in Tula Foto: PhotoXPress

Der Blick auf den Kreml in Tula Foto: PhotoXPress

Jahrhundertelang war Tula eine der wichtigsten Festungsstädte vor Moskau. Doch die Kremlstadt ist nicht nur die Waffenschmiede Russlands, sondern auch bekannt für seine schönen Samoware und leckeren Lebkuchen.

Offiziell gehört Tula nicht zum goldenen Ring um Moskau. Doch die altrussische Stadt, knapp 200 Kilometer südlich der russischen Hauptstadt ist einen Besuch allemal wert. Erstmals erwähnt wurde Tula 1146 und damit genau ein Jahr vor Moskau. Ihren Namen verdankt die Stadt dem Flüsschen Tuliza, das im Stadtgebiet in die größere Upa einmündet.

Eisen- und Waffenschmiede des russischen Reichs

Ihren Ruhm als Eisen- und Waffenschmiede des Reichs verdankt die Stadt der Industriellenfamilie Demidow, den Oligarchen der Epoche Peters des Großen. Die Demidows gründeten riesige Eisengießereien in Tula, aus denen später auch bekannte Waffenfabriken hervorgingen, die das russische Heer mit Gewehren und Kanonen versorgten.

Das Tulaer Waffenmuseum, untergebracht in der ehemaligen Erscheinungskathedrale des Tulaer Kremls, ist das einzige seiner Art in Russland und beherbergt seltene Exponate. Auch der Kreml an sich ist einen Besuch wert. 500 Jahre Geschichte als Festungsstadt verbergen sich hinter den roten Backsteinmauern.

Samowar: Heißer Tee aus Tula

Doch nicht alles in Tula hat mit Krieg und Waffen zu tun. Im Gegenteil: Die Stadt ist berühmt für einige leckere Errungenschaften der russischen Küche. Der Teekocher – im russischen Samowar genannt – gehört sicherlich dazu.

Die russischen Samowars gehören zu den berühmtesten Souvenirs aus Tula. Foto: Kirill Bychkov

Früher gehörte ein Samowar in jeden russischen Haushalt. Das russische Sprichwort, einen Samowar nach Tula zu bringen, entspricht etwa der deutschen Redewendung Eulen nach Athen zu tragen, also etwas überflüssiges zu tun. Denn in Tula werden die besten Samoware Russlands hergestellt. Das 1990 eröffnete Samowarmuseum in der Stadt zeigt die alten Traditionen des Samowarhandwerks.

Lebkuchen versüßen den Besuch in Tula

Auch für die dritte Spezialität Tulas, die Lebkuchen (russ: Prjaniki) gibt es ein eigenes Museum. Neben verschiedenen Vorlagen für die Lebkuchen-Prägung ist in dem Museum auch der größte Lebkuchen Russlands mit über 100 kg Masse zu bewundern.

Nach einem Rundgang lädt die angeschlossene Lebkuchenbäckerei zu einer Verkostung ein. Bei heißem Tee und frischem Lebkuchen kann der Besucher dort in aller Ruhe die gesammelten Eindrücke verarbeiten.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Russland Aktuell.

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