Anschlag in Tatarstans Hauptstadt Kasan

Das Auto von Mufti Faisow explodierte am Donnerstagmorgen in Kasan, nachdem er eingestiegen war. Foto: TASS

Das Auto von Mufti Faisow explodierte am Donnerstagmorgen in Kasan, nachdem er eingestiegen war. Foto: TASS

Attentate auf islamische Geistliche: Mufti von Tatarstan Ildus Faisow verletzt, sein Vize tot

Einen Tag vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan haben Unbekannte Anschläge auf den Mufti von Tatarstan, Ildus Faisow, und seinen Stellvertreter für Bildungsarbeit Waliulla Jakupow verübt. Der Mufti überlebte das Attentat mit Verletzungen. Jakupow wurde getötet. 


Das Auto von Mufti Faisow explodierte am Donnerstagmorgen in der regionalen Hauptstadt Kasan, nachdem er eingestiegen war. Durch die Gewalt der Explosion wurde der Geistliche aus dem Wagen geschleudert. Der Mufti musste umgehend in ein Krankenhaus gebracht und operiert werden. Nach Angaben der Ärzte ist sein Leben außer Gefahr.


Fast zeitgleich wurde Faisows Vize und Chef der Ausbildungsabteilung der Geistlichen Moslemverwaltung von Tatarstan, Waliulla Jakupow, vor seinem Haus in einem anderen Stadtteil von einem Attentäter erschossen. 


Die Ermittlungsbehörden gehen von der Berufstätigkeit der geistlichen Würdenträger als Motiv aus. Laut Medien hatte sich der Mufti gegen die extremistischen Strömungen im Islam eingesetzt. Der Leiter des Wolga-Zentrums für regionale und ethnoreligiöse Studien am Russischen Institut für strategische Forschungen, Rais Sulejmanow, teilte RIA Novosti mit, dass Mufti Jakupow regelmäßig Drohungen per Internet und SMS bekommen, diese jedoch ignoriert habe. 


Die Zentrale Geistliche Verwaltung der russischen Moslems appellierte an die Gläubigen, Ruhe zu bewahren und sich nicht provozieren zu lassen. „Diese Unmenschen versuchen unsere Stabilität und Ruhe zu zerstören“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Verwaltung, Albir Krganow. „Wir verurteilen die Tat und sprechen dem Volk und den Angehörigen von Waliulla Jakupow unser Beileid aus.“

Diese Nachricht erschien zuerst bei RIA Novosti.

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