Wandlungsfähiger russischer Klassiker

Okroschka mit Kefir. Foto: Photoxpress

Okroschka mit Kefir. Foto: Photoxpress

Okroschka ist eine traditionelle, russische Suppe, die aus Kwass, einem fermentierten Getreidegetränk, hergestellt und kalt serviert wird. Man kann sie allerdings auch mit Kefir zubereiten, der außerhalb Russlands und der Ukraine leichter erhältlich ist und auch für das Rezept „Kefir und Hanteln“ benötigt wird.

Okroschka ist eine Kombination aus frischem Gemüse, Fleisch und Eiern und damit eine Suppe, die zugleich erfrischt und sättigt. Bei traditionellen Rezepten variieren die Zutaten stark, was den Ursprung dieser Suppe unterstreicht: „Nimm alles, was sich in der Speisekammer finden lässt und wirf es zusammen!“ Es gibt auch regionale Unterschiede: Während einige Zunge und Würstchen verwenden, greifen andere lieber auf Räucherfisch oder Schinken zurück. Alle Varianten enthalten aber frische Gurken, Frühlingszwiebeln, Dill, Rettich und hart gekochte Eier. Zur Fastenzeit wird Okroschka aus Obst zubereitet. Manche Rezepte enthalten halb gekochte, frische Kartoffeln, doch ich verzichte darauf, da sie die Suppe zu stärkehaltig machen.

Zutaten:

1 Liter Kefir (Fettgehalt nach Wunsch)

1 Tasse kaltes Wasser

300 Gramm Fleisch oder Fisch, gewürfelt

1 Gurke, geschält und ohne Samen, gewürfelt

6 Rettiche, gewürfelt

4 Frühlingszwiebeln, in feine Ringe geschnitten

½ Tasse Dill

1 TL Zucker

1 TL Salz

2 TL Dijon-Senf

2 hart gekochte Eier

Zubereitung

1. Die Eier in Salzwasser 17 Minuten lang hart kochen. Anschließend 7 Minuten lang in eine Schale mit Eiswasser legen. Auf diese Weise kann man später leichter das Eiweiß vom Eigelb trennen und die hellgelbe Farbe des Eigelbs bleibt erhalten. Die Eier schälen und aufschneiden, dabei das Eigelb vom Eiweiß trennen. Das Eiweiß würfeln und beiseitestellen.

2. Das Eigelb in eine große Schüssel geben. (Wer auf Cholesterin achten muss, kann ein Eigelb entfernen.) Senf, Zucker und Salz hinzufügen und zu einer Paste verrühren.

3. Mit einem elektrischen Mixer langsam Kefir und Wasser unterrühren. Achten Sie darauf, dass sich alles gut miteinander mischt.

4. HINWEIS: Bei traditionellen Okroschka-Rezepten wird nun ein großer Löffel Schmand untergerührt. Da wir versucht haben, den Kaloriengehalt zu reduzieren und möglichst wenig Fett zu verwenden, habe ich auf den Schmand verzichtet; meiner Ansicht nach wird der Geschmack dadurch nicht beeinträchtigt. Der Schmand macht die Suppe lediglich dicker und cremiger. Sie können ihn auch durch griechischen Joghurt ersetzen, sodass die cremige Konsistenz erhalten bleibt, aber weniger Kalorien enthalten sind.

5. Rühren Sie die übrigen Zutaten unter und stellen Sie die Suppe vor dem Servieren mindestens zwei Stunden kalt.

Varianten:

Das Tolle an der Okroschka ist, dass nichts in Stein gemeißelt ist. Ich habe schon mindestens zwanzig verschiedene Okroschka-Rezepte gesehen, die entweder mit Kwass oder mit Kefir zubereitet wurden. Deshalb möchte ich Sie ermutigen, mit Ihren Lieblingszutaten zu experimentieren: Erschaffen Sie Ihre eigene Version dieses russischen Klassikers!

Probieren Sie’s mal polnisch: Verwenden Sie Fleischwurst, gekochte Krakauer Wurst oder Zunge, blanchierte Erbsen und Rote Rüben zusammen mit frischen Gurken, Frühlingszwiebeln, Rettichen und Dill. Mit Gewürzgurke garnieren.

Überraschend spanisch: Kombinieren Sie Schinken oder Chorizo mit angebratenen roten Paprikaschoten, Spargel und Äpfeln. Mit entkernten, gehackten Tomaten und Basilikum garnieren.

Schön baltisch: Nehmen Sie Shrimps, Räucherlachs und anderen Räucherfisch zusammen mit Brunnenkresse, Sauerampfer und gedünstetem Lauch. Mit frisch gepresstem Zitronensaft, Schmand und viel Dill garnieren.

Wie die Griechen: Eiweiß entfernen, als Ersatz einen großen Löffel cremigen, griechischen Joghurt verwenden, Knoblauch, eine Tasse Zitronensaft und einen großen Löffel Olivenöl.

Fabelhaft fruchtig: Frische Erdbeeren, Kirschen, Pfirsiche und andere Beeren mit Gurken und einem Spritzer Limettensaft. Den Dill durch eine ordentliche Menge gehackte Minze und Estragon ersetzen!

Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland

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