Russland kann Teheran die Unterstützung bei der Lösung des Atomproblems verweigern, wenn der Iran nicht seine Klage gegen Russland wegen der Weigerung, Fla-Raketensysteme S-300 zu liefern, zurückzieht, schreibt die Tageszeitung „Kommersant“ am Freitag.
Der Iran verklagte das russische Waffenhandelsunternehmen Rosoboronexport auf vier Milliarden Dollar beim Internationalen Schiedsgericht in Genf im Zusammenhang mit der Annullierung des S-300-Liefervertrags.
„Bis zum nächsten Treffen der Sechsergruppe der internationalen Vermittler werden wir versuchen, unsere Position noch einmal klar zu machen und eine Regierungsdelegation nach Teheran entsenden. Sollten wir wieder eine Abfuhr bekommen, wird der Iran nun selbständig seine Atomprobleme in der internationalen Arena regeln müssen“, sagte ein Kreml-Beamter.
Ein Vertreter des russischen Außenministeriums bestätigte, dass „den Diplomaten die Anweisung erteilt wurde, im Dialog mit den Iranern ebendiesen Kurs zu verfolgen“.
Der Vertrag über die Lieferung von S-300-Systemen war Ende 2007
unterzeichnet worden. Der Wert des Vertrags belief sich auf rund 800 Millionen Dollar. Der von Präsident Dmitri Medwedew unterzeichnete Erlass über Maßnahmen zur Ausführung der 4. Resolution des Uno-Sicherheitsrates vom 9. Juni 2010 über Sanktionen gegen den Iran verunmöglichte jedoch die Lieferungen von S-300 und anderen Waffensystemen an Teheran.
Diese Nachricht erschien zuerst in der Nachrichtenagentur RIA Novosti.
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