Nadeschda Tolokonnikowa, Mitglied der Punk-Band "Pussy Riot" wird in den Gerichtssaal des Taganskij Gerichts in Moskau geführt. Foto: Andrej Stenin/RIA Novosti
Zu Wort meldeten sich am Vortag der Urteilsverkündung unter anderem der russische Krimiautor Boris Akunin und das Science-Fiction-Urgestein Boris Strugatzki. Ex-Beatle Paul McCartney schrieb gar einen Brief an die Pussy Riot-Frauen.
„Liebe Nadja, Katja und Mascha“, schreibt McCartney, „ich schreibe, um euch in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Ich hoffe sehr, dass die russische Staatsmacht das Prinzip der Meinungsfreiheit für alle Bürger eures Landes einhalten und euch nicht für euren Protest bestrafen wird.“ Der britische Sänger reiht sich damit ein in die Riege der internationalen Stars, die den Punkrockerinnen ihre Solidarität aussprechen. Darunter sind Sting, Madonna, Peter Gabriel und Red Hot Chili Peppers.
Umfragen des offiziösen Meinungsforschungsinstituts „Lewada-Zentr“ zeigen derweil, dass die Mehrheit der Russen an die Ehrlichkeit des Gerichts glaubt und bei der Bewertung des „Punk-Gebets“ in der Moskauer Christ-Erlöserkathedrale auf Seiten der Anklage steht.
Lewada-Zentr-Direktor Lew Gudkow erklärt dies mit dem „Zustand der Gesellschaft“, die er als „sehr aggressiv und unmoralisch und auf der ständigen Suche nach ultimativen Autoritäten“ einstuft.
Tatsache ist, dass weite Teile der russischen Öffentlichkeit eher indifferent auf den Ablauf des Prozesses gegen Pussy Riot reagieren. Die vorwiegende Gefühlsäußerung ist Mitleid mit den „aufständischen“ jungen Frauen.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Russland Aktuell.
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