VW-Werk Kaluga: Ab 2015 werden hier auch TSI 1,6-Liter-Motoren gebaut. Foto: RIA Novosti
Der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn war extra in die russische Hauptstadt gekommen, um auf der Moskauer Motorshow öffentlichkeitswirksam die Neuigkeit zu präsentieren. Zusammen mit Anatolij Artamonow, dem Gouverneur des Gebiets Kaluga, setzte er seine Unterschrift unter einen Vertrag, demzufolge Volkswagen bis zum Jahr 2015 ein Motorenwerk neben seiner Autofabrik in der Stadt Kaluga bauen wird. 250 Millionen Euro investiert VW in das neue Werk, das ab 2015 täglich bis zu 600 moderne TSI 1,6-Liter-Motoren bauen soll.
Qualitativ erreicht die Produktion damit ein neues Niveau: Seit 2007 produziert VW in der Stadt 200 Kilometer südlich von Moskau. Bisher wird der Großteil der Autoteile jedoch aus ausländischen Werken angeliefert. Das Motorenwerk soll sowohl die VW-Fabrik in Kaluga als auch die GAZ-Fabrik in Nischnij Nowgorod versorgen, wo bereits das VW-Modell Yeti zusammengebaut wird.
Volkswagen, so Winterkorn, wolle in Russland bis zum Jahr 2018 jährlich bis zu einer halben Million Autos verkaufen. Dazu werde man zusätzlich zu der bereits investierten Milliarde eine weitere Milliarde Euro in die russische Produktion stecken. In diesem Jahr plant der Konzern, in Russland 300 000 Pkws abzusetzen. Der Bau des Motorenwerks ist allerdings auch den vertraglichen Verpflichtungen geschuldet: Nach einer staatlichen Verordnung müssen ab 2016 30 Prozent der in Russland gebauten Autos mit dort produzierten Motoren ausgestattet sein.
Der Staat will damit die Produktion vor Ort erweitern. Für den Standort
Kaluga ist der Bau des Werks ein weiterer Erfolg. Gerade erst feierte hier Continental sein Richtfest: 240 Millionen Euro hat der deutsche Reifenhersteller in die neue Fabrik investiert. Neben Continental haben sich in dem Auto- mobilcluster schon Peugeot, Magna und viele andere Hersteller angesiedelt. Neben den großzügigen steuerlichen Vergünstigungen ist den Investoren zufolge das größte Plus der Region der direkte Draht zu Anatolij Artamonow: Jeder Investor bekommt seine Handynummer, bei der kleinsten Reiberei hat er den Gouverneur persönlich am Apparat. VW-Werk Kaluga: Ab 2015 werden hier auch TSI 1,6-Liter-Motoren gebaut.
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