Nathalie Wrobel, Hamburg
Russland HEUTE wird Ihnen die sechs deutschen und die sechs russischen Teilnehmer vorstellen. Freuen Sie sich auf täglich neue, spannende Forschungsprojekte und junge Talente - wir sind gespannt, wen Sie am Ende zu Ihrem Favoriten küren!
Nathalie Wrobel, Hamburg, Doktorandin, Neurowissenschaft: „Pleasure and Pain – Sometimes the Same“
Die in Deutschland geborene Tochter polnischer Eltern ist fasziniert davon, was der Körper mittels des eigenen Geistes zu leisten vermag. „Sobald ich herausgefunden habe, wie wir mit Hilfe unserer Gedanken unseren Körper komplett steuern können, gewinne ich wahrscheinlich den Nobelpreis“, sagt die Diplom-Psychologin. Bis dahin möchte Wrobel ihren „faszinierenden Forschungsbereich“ einem breiten Publikum zugänglich machen und freut sich auf den Austausch mit Kollegen.
Daria Malyutina, Rostow am Don
Daria Malyutina, Rostow am Don, Studentin, BWL: „Die Rentenreform in Russland: Alterslust statt Altersfrust“
Gerade mal 21 Jahre alt, denkt aber schon jetzt an ihre Rente. Dass das russische Altersvorsorgesystem fehlerhaft ist, glaubt die Journalistik- und Finanzstudentin erkannt zu haben. Und macht sich ihre Gedanken, wie es sinnvoll reformiert werden könnte, damit die junge Generation später auch Freude am Alter hat. Daria ist überzeugt, dass man ein Thema, welches einen selbst interessiert, gar nicht langweilig rüberbringen kann.
Jörg Hartmann, Karlsruhe
Jörg Hartmann, Karlsruhe, Doktorand, Literatur-/Medienwissenschaft: „Havarie im Sternenmeer. Das Raumschiff im Russisch-Deutschen Science Fiction-Film“
Promovierender Medienwissenschaftler, Lehrbeauftragter am Karlsruher Institut für Technologie und bis Ende Juni in Yale als Visiting Researcher. Der Doktorand hat vor seiner wissenschaftlichen Karriere bereits Poetry geslammt, jetzt präsentiert er seine Forschungsergebnisse über Raumschiffe in Science-Fiction-Filmen mit spacigen Klängen, knackigen Zitaten und bewegten Bildern.
Natalia Dresvyanina, Wologda
Natalia Dresvyanina, Wologda, Studentin, Mathematische Modellierung in der Wirtschaft: „Eisenbahn oder Puppenhaus? Pränatale Geschlechtsprognosen“
Eine Frage, die sich vor allem werdende Eltern stellen: Wird es ein Mädchen oder ein Junge? In ihrem Forschungsgebiet geht die Studentin dem Thema „Pränatale Geschlechtsprognosen“ auf den Grund. Die Gewinnerin zahlreicher russischer Forscherwettbewerbe wird sich in Moskau zum ersten Mal im Science Slam versuchen. Ihr Lebensmotto: „Die Grenzen deines Lebens sind definiert durch dein eigenes Handeln.“
Isabelle Hillebrandt
Isabelle Hillebrandt, Bamberg, Doktorandin, BWL-Marketing: „Marketing Polka“
Die Doktorandin weiß, wie man sich gut verkauft. Im Bereich Marketing forscht sie zum Thema Employer Branding und berät Unternehmen in ihrer Positionierung als attraktive Arbeitgeber. Dass dieses Thema auch Potenzial für Witz und Kreativität bietet, will die Wahl-Bambergerin in Moskau beweisen.
Anton Yarkin, Tjumen
Anton Yarkin, Tjumen, Post-Doc, Transport- und Technologiesysteme: „Bis in die Tiefen Russlands: spezielles Verfahren in extremen Klimazonen“
Der promovierter Transporttechnologe und Dozent hat sich im sibirischen Tjumen des Themas Kälte angenommen. Yarkin hat Spezialmaschinen unter extremen klimatischen Bedingungen getestet. Seine Idee: die Wärme und Abgase des Verbrennungsmotores zur Optimierung der Arbeitsprozesse nutzen. Der Science Slam ist für Yarkin wie ein frischer Luftzug, um junge Leute für die Wissenschaft zu begeistern.
Caroline Löbhard, Berlin
Caroline Löbhard, Berlin, Doktorandin, Mathematik: „Ein Adaptives Verfahren zur Lösung von optimalen Kontrollproblemen oder: Wie man das perfekte Wochenendhaus entwirft“
Die Mathematik-Doktorandin weiß um das Negativimage ihres Fachgebietes: „Mathematik ist so abstrakt und schwer zu verstehen, dass es eine wirkliche Herausforderung ist, sie anderen unterhaltsam zu vermitteln. Ich nehme mir aber gerne viel vor.“ Seit zwei Jahren lernt die Rechenkünstlerin außerdem Russisch und freut sich auf den Praxistest in Moskau: „Den Science Slam finde ich super: Ich darf meine Begeisterung mit anderen Menschen teilen!“
Irina Matveeva, Moskau
Irina Matveeva, Moskau, Diplom-Verwaltungswirtin, BWL: „Russland vs. Frankreich: Unterstützungen im gemeinnützigen Sektor“
Beim Science Slam in Moskau will sie das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden: das Thema Zivilgesellschaft und modernen Tanz. Mit Bewegungen, Gesten und Tönen will die passionierte Tänzerin dem Publikum erklären, wie wichtig die Regierung für das Gedeihen von zivilgese
llschaftlichen Strukturen ist und welche Rolle der Bürger selbst in diesem Prozess spielt. Dass die Absolventin der Verwaltungshochschule mit ihrer ausdrucksstarken Form der Präsentation das Publikum selbst für ein trockenes Politikthema begeistern kann, ist gewiss, schließlich hat sie Bühnenerfahrung und tanzt, seit sie fünf ist.
Marie Isabel Alvestegui Müller, Berlin/Zürich
Marie Isabel Alvéstegui Müller, Berlin/Zürich, Doktorandin, Ethnobotanik: „Einmal kräftig ins Gras beißen: Medizinalpflanzen aus tibetisch-buddhistischer Sicht“
Für ihre Forschungen reist sie um die halbe Welt. Da sie überzeugt ist, dass Wissenschaft zugänglicher gemacht werden sollte, hält sie den Science Slam in Moskau für eine perfekte Plattform. Für ihre Dissertation plant sie außerdem eine Webseite mit Kurzfilmen über ihre Forschungsergebnisse, damit die akademischen Erkenntnisse nicht nur der Fachwelt zur Verfügung stehen.
Evelina Stepanova, Twer
Evelina Stepanova, Twer, Studentin, Philologie: „Farbpalette der Futuristen: von Baudelaire bis Majakowski“
Die Welt ist nicht nur rosarot. Die Literaturhistorikerin koloriert Gedichte mit dem virtuellen Farbkasten und lässt so Sprache zu Bildern werden. „Poesie ist international; Farbe überwindet Wahrnehmungssperren und verschiebt die Grenzen nationaler Weltbilder“, erklärt sie. Die Verwendung von Farbsymbolik in der Poesie sei ihr Versuch, helle und bizarre Bilder aufzuzeigen und dem Zuschauer so die Augen für die ungewöhnliche Welt des Futurismus zu öffnen.
Johanna Sprondel, Berlin
Johanna Sprondel, Berlin, Post-Doc, Philosophie: „Schön hier, aber waren Sie schon mal im Internet?“
Wenn sie nicht gerade analysiert, wie das Internet grundlegende Denk- und Handlungsmuster verändert oder für Vorträge nach New York und San Francisco reist, träumt sie davon, mal in zerrissenen Jeans durch Moskau zu spazieren.
Daria Khokhlova, Moskau
Daria Khokhlova, Moskau, Doktorandin, Kunstwissenschaft: „Russische Tempelkunst: was uns die Ornamente sagen“
Sie behauptet, dass man anhand der Ornamente an Decken und Wänden die Geschichte des Kirchengebäudes ablesen und manchmal sogar das Datum seiner Grundsteinlegung bestimmen kann. Die promovierende Restauratorin muss es wissen – schließlich hat sie bereits viele berühmte Kirchen und historische Gemäuer in Russland mit saniert, darunter auch das gerade erst wieder eröffnete Bolschoi-Theater in Moskau.
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