Russischer Markt steht bei Mark Zukerberg hoch im Kurs. Foto: Gettyimages/Fotobank.
Das Zuckerberg-Imperium durchlebt gerade harte Zeiten. Seit dem Börsengang im Mai ist der Wert der Facebook-Aktie um fast die Hälfte gesunken. Am Montag lag der Ausgabekurs bei Börsenschluss in New York bei 20,79 US-$. Der bisherige Tiefpunkt wurde Anfang September mit einem Wert von 17,55 US-$ verzeichnet. Zum Vergleich: Vor vier Monaten wurde die Aktie noch für 38,00 US-$ gehandelt. Das einflussreiche US-Wirtschaftsmagazin Barron's veröffentlichte am 22. September eine umfassende Analyse unter der pessimistischen Überschrift „Alles noch viel zu teuer". Angesichts der Schwächen des Unternehmens schätzt des Magazin den Wert der Aktie auf maximal 15 US-$.
Russland steht bei dem sozialen Netzwerk, trotz des Potentials der russischen Konkurrenten, hoch im Kurs. Facebook, das über ein
Gesamtvolumen von 800 Millionen Registrierungen weltweit verfügt, brachte es nach Berechnungen von ComScore im vergangenen Jahr auf 9,3 Millionen russische Nutzer. Zum Vergleich: Das russische Pendant VKontakte erreicht über 34,3 Millionen, das soziale Netzwerk Odnoklassniki hat 27 Millionen registrierte Nutzer. Doch aus Russland kommt mit Alischer Usmanow auch einer der wichtigsten ausländischen Facebook-Aktionäre. Der Generaldirektor der Gazprom-Tochter Gazprominvestholding belegt den Spitzenplatz auf der Forbes-Liste der 200 reichsten russischen Geschäftsmänner. Gemeinsam mit seinem Partner Juri Milner gehört Usmanow die Investmentfirma Mail.ru Group (früher DST), die an dem Facebook-Börsengang etwa 2,44 Milliarden US-$ verdiente.
Während seines Russlandbesuches soll Zuckerberg auch in der Prime-Time-Sendung Wetscherni Urgant des staatlichen Fernsehsenders Perwy Kanal auftreten. Allerdings wollten weder Programmdirektor noch Leitung des Senders dies öffentlich bestätigen.
Fakt ist jedoch: Perwy Kanal bereitet den Besuch Zuckerbergs bei Wetschernij Urgant schon seit längerem vor. Am vergangenen Sonntagabend strahlte der Sender den Film „The Social Network" über den Gründer von Facebook aus und zeigte im Anschluss noch den entsprechenden Dokumentarfilm. Am Montag war die Suchanfrage „Mark Zuckerberg" Spitzenreiter bei Google.ru. Möglicherweise wird sich der Facebook-Gründer auch bei dem Entwicklerwettbewerb Facebook Developer HACK Moscow blicken lassen, der am 1. Oktober in Moskau stattfindet.
Facebook hat seit 2008 ein festes Standbein in Russland. Damals stellte Zuckerberg einen Leiter für die Entwicklung seiner Geschäftsfelder auf dem russischen Markt ein. Danach nahm das Unternehmen Verhandlungen mit russischen Mobilfunkanbietern über einen kostenlosen mobilen Zugang auf die Facebook-Seite auf. Im Jahr 2010 nannte Mark Zuckerberg als strategisch wichtigste Länder für sein soziales Netzwerk Russland, China, Süd-Korea und Japan. China und Japan hat er schon besucht, Russland stand bislang noch aus.
Der Artikel wurde mit Materialen von Iswestija und Forbes erstellt.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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