Putin: Ein Gnadengesuch von Chodorkowski wird „wohlwollend geprüft“

Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach eigenen Worten bereit, den zu 13 Jahren Haft verurteilten Ex-Chef des Ölkonzerns Yukos zu begnadigen, wenn ein entsprechendes Gnadengesuch vorgelegt wird. „Wenn er es für möglich hält, ein Abolitionsgesuch einzureichen, so wird dieses durchaus wohlwollend geprüft, wir sind diesbezüglich keinesfalls blutrünstig eingestellt", sagte Putin in einem am Sonntag von der Fernsehanstalt NTW ausgestrahlten Interview.

„Wenn dies gemäß den juristischen Prozeduren möglich ist, so soll er rauskommen, für diesen Fall gibt es aber eine Handlungsfolge", so der Präsident. In den USA würden für ähnliche Verbrechen nicht selten auch 100-jährige Haftstrafen beschlossen, sie rufen aber kein Interesse und keinen Rummel hervor, fügte er hinzu.

Der einst reichste Russe Chodorkowski und sein Geschäftspartner Platon Lebedew waren 2003 verhaftet und nach einem Prozess wegen

Steuerhinterziehung verurteilt worden. Im Dezember 2010 wurde die Haftstrafe nach einem zweiten umstrittenen Prozess auf 14 Jahre erhöht, vom Obersten Gericht allerdings auf 13 Jahre reduziert. Chodorkowski und Lebedew wurden der Diebstahl von etwa 200 Millionen Tonnen Erdöl und Geldwäsche zur Last gelegt. Ihre Haftstrafe endet 2016. Chodorkowskis Ölimperium Yukos wurde zerschlagen und größtenteils an den Staatskonzern Rosneft übereignet.

Im Westen wird der „Fall Yukos" als politisch motiviert angesehen, was die russischen Behörden kategorisch bestreiten.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti. 

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