Laut einer Studie des Lewada-Zentrums sprachen sich 63 Prozent der Befragten für eine Internet-Zensur aus. Foto: PhotoXPress.
Wie die Experten ausführen, steht die Zensur zwar im Widerspruch zur Verfassung, die russischen Bürger haben aber „nicht nur Angst vor dem Internet, sondern auch Angst vor der Freiheit" und sind bereit, alle Einschränkungsinitiativen der Behörden zu unterstützen, schreibt die Tageszeitung „Kommersant" am Mittwoch.
Laut einer Studie des Lewada-Zentrums sprachen sich 63 Prozent der Befragten für Zensur und nur 19 Prozent dagegen aus. „Je höher die Ausbildung und je jünger die Menschen, desto empfindlicher reagieren sie auf Einschränkungen der Freiheit", äußerte der stellvertretende Direktor des Lewada-Zentrums, Alexej Graschdankin, gegenüber dem „Kommersant".
Sogar von denjenigen Befragten, die sich im Web über politische Ereignisse informieren, sind 61 Prozent für Zensur und 29 Prozent
dagegen. Laut Astamur Tedejew, Vizechef des Forschungszentrums für Urheberrechte und intellektuelles Eigentum bei der Wirtschaftshochschule Moskau, regelt die Verfassung strikt mögliche Fälle von Einschränkungen der Rechte und Freiheiten des Menschen, darunter des Rechts auf freie Informationen. „Derzeit gibt es jedoch weder eine Notstandssituation noch eine Gefahr für das verfassungsmäßige Staatsordnung", fügte er an.
Tedejew steht nach eigenen Angaben Studien „äußerst misstrauisch" gegenüber, „deren Problematik der Verfassung widerspricht, während Zensur per Verfassung verboten ist". „Anscheinend gibt es einen Auftrag, der aber dabei nicht von der Gesellschaft formuliert wurde", fügte der Experte an.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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