Ukraine droht Verzicht auf russisches Erdgas an

Laut dem ukrainischen Premier Nikolai Asarow riskiert Russland bei Beibehaltung von zu hohen Erdgaspreisen für die Ukraine, den ukrainischen Markt überhaupt zu verlieren. Die diesbezügliche Stellungnahme des ukrainischen Premiers wurde auf seiner Facebook-Seite übertragen.

Die Ukraine, die von den russischen Erdgasimporten abhängt, versucht seit mehr als zwei Jahren, Russland zur Senkung der Preise zu bewegen, die sie für viel zu hoch betrachtet. Gleichzeitig versucht sie, alternative Quellen für Gaslieferungen zu finden und steigert die eigene Förderung des Energieträgers. Besondere Hoffnungen setzt sie auf die Erschließung der Vorkommen auf ihrem Festlandsockel im Schwarzen Meer sowie auf die Schiefergasgewinnung.

Der ukrainische Regierungschef verwies darauf, dass die Ukraine gezwungen sei, unter diesen Bedingungen den Erdgasverbrauch zu

reduzieren. „Bei den Verhandlungen mit unseren russischen Partnern sagen wir direkt - Sie sollten es sich überlegen, heute profitieren Sie vorerst von dem verräterischen Abkommen, das Sie fertiggebracht haben, seinerzeit zu unterzeichnen. Das ist aber nur ein zeitweiliger Vorteil. Früher oder später wird es dazu kommen, dass wir bei Ihnen überhaupt nichts für einen solchen Preis kaufen werden. Wozu versetzen Sie uns jetzt in eine so schwierige Lage?" sagte Asarow.

Im ersten Quartal 2012 zahlte die Ukraine für das russische Erdgas 416 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter. Im zweiten Quartal betrug der Preis 425 Dollar, und im dritten 432 US-Dollar. Der Vertrag über Erdgaslieferungen zwischen Russland und der Ukraine war 2009 unterzeichnet worden und ist auf zehn Jahre befristet.

Die heutige ukrainische Regierung hält diesen Vertrag für ein Verlustgeschäft für die Ukraine und beschuldigt deswegen die damalige Ministerpräsidentin Julia Timoschenko. Genau vor einem Jahr, am 11. Oktober 2011 war Timoschenko wegen Überschreitung ihrer Vollmachten bei der Unterzeichnung des Vertrages zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti. 

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