Machttandem trotzt Verkehrschaos: Putin bleibt daheim, Medwedew hebt ab

Um den ewigen Staus in der russischen Hauptstadt Herr zu werden, will die russische Präsidialverwaltung ein System von Luftkorridoren über Moskau schaffen. Ministerpräsident Medwedjew dürfte dabei in Zukunft die nötige Infrastruktur stärker in Anspruch nehmen als Präsident Putin.

„Sowohl der Präsident des Landes als auch der Premier nutzen praktisch ständig Hubschrauber, um keine Probleme auf den Straßen zu verursachen", sagte der der Leiter der Präsidialverwaltung, Wladimir Koschin, im Interview mit der „Rossijskaja Gaseta". „Diese Praktik muss man ausweiten", so der Kreml-Administrator.

Wie der Pressesekretär der Behörde Wiktor Chrekow RIA Novosti mitteilte, ist vorläufig nur die Rede von Transportkorridoren über Moskau. Im Moment steht der Himmel über Moskau nur für Flüge der Notfalldienste, unter anderem das Zivilschutzministerium, offen.

Die Staatsspitze gibt sich dabei große Mühe, bei der Planung ihrer Wege die problematische Verkehrssituation in Moskau miteinzubeziehen.  Präsident Wladimir Putin ist bedacht, seine Arbeitstreffen nach Möglichkeit in seiner Residenz in Nowo-Ogarjowo abzuhalten, um nicht den Verkehr in Moskau aufhalten zu müssen, gab sein Pressesprecher Dmitri Peskow Journalisten bekannt. Bis auf Ereignisse, die eine Zeremonie erfordern, habe Putin „ den Einsatz von Wagenkorsos in Moskau auf ein Minimum reduziert".

Ministerpräsident Dmitri Medwedjew nimmt hingegen immer öfter den Hubschrauber, wenn er Termine in der Hauptstadt hat. „Die Präsidenten-

Security, die für die Sicherheit von Präsident und Premierminister sorgt, hat ein Schema für die Luftroute des Premiers-Korsos ausgearbeitet", bestätigte Natalja Timakowa, die Pressesprecherin des Regierungschefs. Am Dienstag habe Medwedjew etwa das Moskauer Transformatorenwerk besucht. Dazu sei er von seiner Vorstadtresidenz in ein Stadion in der Nähe des Werkes geflogen. So konnten laut der Sprecherin nennenswerte Transportprobleme verhindert werden. Für die meisten der Wegstrecken Medwedjews werde der Luftweg miteinbezogen, sagte Timakowa.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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