Russland könnte aus dem Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz austreten. Ministerpräsident Dmitri Medwedew hat den Auftrag erteilt, die „Zweckmäßigkeit der weiteren Teilnahme" zu überprüfen. Früher wurde diese nicht in Frage gestellt.
„Wir müssen zugeben: besondere Vorteile haben wir aus dem Kyoto-Protokoll nicht gezogen", sagte Medwedjew am Donnerstag auf einer
Regierungssitzung. „In kommerzieller Hinsicht haben wir sie nicht gehörig nutzen können. Das bedeutet aber nicht, dass man das alles, entgegen dem gesunden Menschenverstand, hinter sich herschleppen sollte." Seinem Vize Arkadi Dworkowitsch erteilt er den Auftrag, „das alles auszuarbeiten": „Dann kommen Sie zu mir und wir reden darüber." Die zweite Verpflichtungsperiode für die Minderung von Schadstoffausstößen beginnt 2013. Bisher hatte Russlands weitere Teilnahme nicht in Frage gestanden.
Nach Angaben der Sberbank gibt es in Russland zurzeit 150 Projekte zur Emissionssenkung um 400 Millionen Tonnen CO2. Das sei weltweit der zweite Platz nach China, das sich um eine Verringerung um 700 Millionen Tonnen bemüht. Russische Medien hatten Anfang September gemeldet, Russland werde die Verlängerung der Kyoto-Bemühungen mittragen. Der Klimabeauftragte des russischen Präsidenten, Alexander Bedrizki, hatte erklärt, die Vorteile aus einem Rückzug seien „illusorisch".
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Russland Aktuell.
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