Pussy-Riot-Frauen nach Osten unterwegs in Straflager

Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa, die beiden zu zwei Jahren Haft verurteilten Bandmitglieder von „Pussy Riot", wurden aus Moskau in Straflager verlegt – ins Gebiet Perm sowie nach Mordowien.

Es gebe Informationen, wonach Aljochina ins Gebiet Perm unterwegs sei, twitterte ihre Anwältin Violetta Wolkowa. Dies sei „nicht weit", so die Anwältin sarkastisch. Das Gebiet Perm liegt am Fuß des Urals auf dessen

europäischer Seite. Theoretisch hätten die beiden politisch provokanten Musikerinnen von der Strafvollzugsbehörde auch in den Osten Sibiriens oder in eine Kolonie jenseits des Polarkreises geschickt werden können. In Russland gibt es 35 in Frage kommende Straflager für Frauen. Die Künstlergruppe „Wojna" ("Krieg") teilte ihrerseits mit, dass Tolokonnikowa auf die Etappe in die Wolga-Republik Mordowien geschickt worden sei – „mitten in die Lager-Hölle".

Quelle dieser Informationen sei die Administration der U-Haft-Anstalt in Moskau, wo die beiden Frauen zuletzt einsaßen. Mordowien liegt etwa 500 Kilometer östlich von Moskau und ist nicht unbedingt für besonders harte, sondern nur für die Vielzahl der dortigen Strafanstalten bekannt.

Die Anwälte der beiden Frauen hatten zuletzt noch einen Antrag gestellt, die Verbüßung der Strafen auszusetzen, bis die Kleinkinder beider Verurteilten 14 Jahre alt sind. Ein Moskauer Gericht lehnte letzte Woche aber eine Verhandlung dieser Frage ab. Auch versuchten die Anwälte und die beiden Verurteilten, einen Verbleib in einem Moskauer Gefängnis zu organisieren, was den Kontakt zu den Frauen erleichtert hätte.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Russland Aktuell. 

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