Noch läuft die Auszählung der gestrigen Parlamentswahlen in der Ukraine, doch zeichnet sich bereits ein deutlicher Wahlsieg der „Partei der Regionen" von Regierungs-Chef Viktor Janukowitsch ab. Nach Auszählung von 14,6 Prozent der Wahllokale werden in der nächsten Rada fünf Parteien vertreten sein: Die „Partei der Regionen" errang 38,8 Prozent, das Oppositionsbündnis „Heimat" der inhaftierten Ex-Premierministerin Julia Timoschenko kam auf 20 Prozent, die Kommunisten auf 15,6 und die liberale Partei „UDAR" von Box-Champion Vitali Klitschko auf 12 Prozent. Die nationalistische „Freiheit" überspringt mit 6,7 Prozent wohl auch die Fünf-Prozent-Hürde.
Da eine Hälfte des Parlaments jedoch von Direktkandidaten aus den Wahlkreisen gestellt wird, ist noch nicht klar, wie die Mehrheitsverhältnisse in der Rada aussehen werden. Von den 225 Direktmandaten entfallen nach dem gegenwärtigen Auszählungsstand 112 auf die Partei der Regionen, 37 auf die „Heimat", 7 auf „Freiheit", 5 auf UDAR und weitere 5 auf Vertreter kleiner Parteien. Alle anderen Mandate dürften an Bewerber entfallen, die ihre Kandidatur selbst eingereicht haben.
Der Timoschenko-Oppositionsblock zweifelt allerdings die Korrektheit der Auszählungsergebnisse an. Nach exit polls hätten 23 und nach einer
parallelen Auswertung der Wahlkreisergebnisse sogar 25 Prozent für „Heimat" (Batkiwschtschina) gestimmt, so Parteisprecher. Viktor Janukowitschs Partei hätte hingegen nur knapp unter 30 Prozent der Stimmen auf sich vereint, so die Timoschenko-Anhänger, die bereits – deutlich schneller als die Wahlbehörde - 68 Prozent der Ergebnisse ausgewertet haben wollen. Für die "orange" Partei "Unsere Ukraine" von Ex-Präsident Viktor Juschtschenko votierte übrigens weniger als ein Prozent der Ukrainer.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Russland Aktuell.
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