Denis Gluschakow ist einer von denen, die momentan das neue Gesicht der russische Nationalmannschaft prägen. Foto: ITAR-TASS.
Denis Gluschakow, Star der russischen Nationalmannschaft und des Moskauer Klubs Lokomotive will während der Transferperiode zu einem der europäischen Top-Klubs wechseln. Die größten Chancen haben derzeit Schalke 04 und der italienische Klub Lazio Rom, deren Direktoren bereits seit geraumer Zeit ein Auge auf den Mittelfeldspieler geworfen haben. „Gegenwärtig führe ich Verhandlungen mit vier europäischen Klubs, deren Namen ich vorerst nicht nennen möchte“, erzählte Gluschakow in einem inoffiziellen Gespräch.
Das größte Hindernis für Gluschakow stellt sein eigener langfristiger Vertrag mit dem astronomischen Jahresgehalt von drei Millionen Euro und der noch astronomischeren Ablösesumme in Höhe von zwanzig Millionen Euro dar. So hat der St. Petersburger Zenit vor Saisonstart Lokomotive zwölf Millionen angeboten, doch die Präsidentin von Lokomotive, Olga Smorodskaja, will für diese Summe ihren besten Spieler nicht ziehen lassen. „Die Vertragssumme könnte auch etwas geringer sein. Aber Smorodskaja hat versprochen, mich für eine entsprechende Ablösesumme gehen zu lassen, wenn ein gutes Angebot aus dem Ausland gemacht wird“, unterstrich Denis Gluschakow.
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Gluschakow keinen eigenen festen Agenten hat. Vor einem Jahr verlängerte er den Vertrag mit Lokomotive sozusagen auf eigene Faust. Die Verhandlungen mit den europäischen Klubs führen allerdings Leute aus der Geschäftswelt, die dem Fußballer ab und zu bei unterschiedlichsten Vorhaben unterstützen. Gleichzeitig jedoch weigert man sich bei Lokomotive, die Gespräche mit Schalke 04 offiziell zu kommentieren – die Mitteilung wird weder bestätigt, noch dementiert.
Nach Erfolgen in Europa droht der Absturz
Wenn die Vereinsführungen sich einigen, wird Gluschakow ein weiterer von vielen russischen Fußballspielern sein, die zu einem europäischen Klub wechseln und Großes erwarten lassen. Im Unterschied zu den Neunzigerjahren machen sich die russischen Spieler in den letzten Jahren in Scharen ins Ausland auf – in jeder Altersklasse und aus nahezu allen Vereinen. Andrej Arschawin, Jurij Schirkow, Pawel Pogrebnjak und viele andere unterzeichneten Verträge, als sie bereits Stars waren. Aber keiner von ihnen konnte sein Talent in den europäischen Top-Ligen wirklich entfalten.
Arschawin verschwand nach seinen legendären vier Toren gegen
Liverpool allmählich auf die Reservebank von Arsenal. Schirkow hielt den Konkurrenzdruck bei Chelsea nicht aus und wechselte zu Anschi nach Machatschkala in Dagestan. Beide Fußballspieler mussten keine finanziellen Einbußen hinnehmen, haben aber offenbar für immer ihren Stammplatz in der russischen Nationalmannschaft verloren. Gluschakow dahingegen ist einer von denen, die momentan das neue Gesicht der Nationalmannschaft prägen. Und ganz offensichtlich ist er dazu bereit, sein warmes Plätzchen bei Lokomotive gegen den Hexenkessel der deutschen Bundesliga einzutauschen.
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