Angesichts der drohenden Bodenoperation Israels im Gaza-Streifen bringen russische Diplomaten rund 50 Landsleute und ebenso viele Bürger anderer postsowjetischer Republiken aus der Palästinenserenklave. Zwei Busse, begleitet von einem Wagen des Roten Kreuzes, fahren durch den Gaza-Streifen Richtung Ägypten und nehmen Landsleute mit, die das Kriegsgebiet verlassen wollen, teilte Jelena Aljan, Mitarbeiterin der russischen Konsularvertretung im Gaza-Streifen, am Dienstag RIA Novosti mit.
Das Gros der Flüchtlinge seien russische Frauen, die mit Palästinensern verheiratet sind, und deren Kinder, die die Staatsbürgerschaft Russlands und anderer postsowjetischer Republiken haben, sagte die Sprecherin. Sie betonte, es handle sich nicht um eine Evakuierung, sondern um „Hilfe beim Ausreisen".
Viele Frauen verlassen den Gaza-Streifen mit Sorge um ihre Männer, die im Kriegsgebiet bleiben müssen. „Ich fahre mit den Kindern", erzählte die
Russin Jekaterina Sijam. „Mein Mann darf wegen seinem Beruf nicht mitfahren. Er ist Arzt und muss bleiben." Russland hatte bereits während der Konflikteskalation 2006, 2007 und 2008 seine Bürger aus der Region in Sicherheit gebracht. Die israelische Armee hatte am Mittwoch vergangener Woche eine Luftoffensive im Gaza-Streifen gestartet. Mehr als 1500 Ziele in der Palästinenser-Enklave wurden bombardiert. Mit der Operation reagiert Israel auf einen massiven Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen. Nach palästinensischen Angaben kosteten die Luftangriffe mehr als 140 Palästinenser das Leben. Auf der israelischen Seite gibt es fünf Todesopfer. Israel schließt eine Bodeninvasion nicht aus.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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