Die Gefangene in Kopejsk protestierten gegen Misshandlungen in der Strafanstalt. Eine medizinische Begutachtung der Karzer-Insassen hat jedoch keine Hinweise auf gewaltsame Übergriffe ergeben. Foto: ITAR-TASS.
Berichten zufolge hatten sich am Samstag Mittag etwa 250 Häftlinge geweigert, in ihre Zellen zurück zu gehen. Seither hielt sich immer eine gewisse Zahl an Gefangenen in den Korridoren auf. Auch auf dem Dach der Anstalt erschienen Häftlinge und zeigten dort Transparente, unter anderem mit der Aufschrift: „Wir sind hier 1500".
Nach offiziellen Angaben protestierten die Insassen der Haftanstalt gegen die ihrer Meinung nach ungerechtfertigte Arreststrafe für einen Mithäftling und forderten dessen Befreiung aus dem Karzer. Die Anstaltsleitung habe sich jedoch darauf nicht eingelassen.
Inoffiziell war aber auch die Rede davon, dass die Gefangenen gegen Misshandlungen protestieren, denen sie oder die Arrestanten ausgesetzt sind.
Proteste beigelegt, alle wohlauf
In der Nacht auf Montag teilte die Staatsanwaltschaft mit, es seien keine Spezialkräfte in das Gefängnis eingerückt. Eine medizinische Begutachtung der Karzer-Insassen habe keine Hinweise auf gewaltsame Übergriffe ergeben. Nach Angaben der Strafvollzugsbehörde ist der Aufstand inzwischen beendet.
Die Lage in der Strafanstalt wird als „stabil" bezeichnet, es habe bei der Beendigung keine Übergriffe oder Gewaltakte gegeben.
Konflikte vor dem Gefängnistor
Vor dem Gefängnistor war es am Sonntag auch zu Zusammenstößen zwischen OMON-Truppen und Unterstützern der Häftlinge gekommen. 26 Personen wurden festgenommen. Einige Beteiligte haben inzwischen aber auch Anzeige gegen die Polizeikräfte erstattet, weil sie ohne Grund geschlagen worden seien.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Russland Aktuell.
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