Neue Visa-Regelungen - schnellere Einreise für russische Bürger

Ab Januar 2013 können russiche Bürger ihre Visa-Anträge direkt beim Service-Center der Deutschen Botschaft stellen. Foto: Kommersant.

Ab Januar 2013 können russiche Bürger ihre Visa-Anträge direkt beim Service-Center der Deutschen Botschaft stellen. Foto: Kommersant.

Ab 2013 will die Deutsche Botschaft in Russland neue Service-Center für Visa-Anträge eröffnen. Dadurch soll die Wartezeit für russische Bürger von fünf Wochen auf wenige Tage verringert werden. Vier russische Städte bekommen neue Vertretungen.

Wenn man als russischer Staatsbürger in die Bundesrepublik einreisen will, hat man es nicht leicht. Derzeit beträgt die Warte- und Bearbeitungszeit bei der Deutschen Botschaft in Moskau bis zu fünf Wochen. Aus ist auch der Traum von Weihnachten in Deutschland für alle Last-Minute-Fans: Wer sein Schengen-Visum jetzt beantragen möchte, bekommt es erst im neuen Jahr ausgestellt, teilte die Leiterin der Visastelle Eva Maria Pitz-Niepel mit.

Seit jeher mussten russische Staatsbürger ihre Unterlagen direkt bei der Botschaft einreichen. Seine Mitarbeiter sind mit der Antragsflut seit langem überfordert. Ab Januar 2013 soll sich das durch ein neues Service-Center ändern. Die nach Deutschland Reisenden müssen ihren Antrag direkt beim Service-Center stellen, sagte Oliver Fixson, Leiter der Rechts- und Konsularabteilung der Deutschen Botschaft Moskau in einem Gespräch gegenüber der Deutschen Welle.

Dadurch werde die Bearbeitungszeit drastisch verkürzt. Diese Praxis ist nicht neu, denn fast alle anderen Schengen-Staaten bieten einen solchen Service schön länger an, räumte der Diplomat ein. „Wir gehen davon aus, dass die Wartezeit für das Gespräch bei der Visastelle etwa zwei Tage dauern wird", sagt Fixson. Gleichzeitig soll eine neue Software die Unterlagen bearbeiten und das Verfahren weiter beschleunigen.

Antrag online nicht möglich


Derzeit boomt in Russland die Online-Welt. Viele Service- und Dienstleistungen werden schnell und bequem online abgewickelt – für die Russen ein Novum und ebendeshalb so populär. Von einer Antragstellung online wird man in nächster Zeit dennoch absehen

müssen: „Der echte Pass muss auch beim Servicezentrum vorgelegt werden", betont Fixson. Immerhin muss der Antragsteller nicht persönlich erscheinen: eine Vollmacht und die notwendigen Unterlagen sollen ausreichen. Auch die Regelungen für Vielreisende sollen etwas gelockert werden. Wer häufig reist und das auch nachweisen kann, soll künftig ein Multivisum für zwei, drei oder sogar fünf Jahre ausgestellt bekommen. „Auch wir sind daran interessiert, Dauervisa auszustellen", erklärte Fixson. „Damit die Leute nicht nach drei Monaten mit dem nächsten Visaantrag zu uns kommen und Schlangen bilden. Je kürzer die Schlange, umso besser das Image des Konsulats".

Die ersten Center entstehen in Moskau, Jekaterinburg und Nowosibirsk, wo es bereits deutsche Konsulate gibt. Ferner sei laut Fixson geplant, weitere Service-Center in den Großstädten zu eröffnen, wo es bisher keine diplomatischen Vertretungen der Bundesrepublik gab - nämlich in Rostow am Don, Krasnodar, Nischni Nowgorod und Saratow. Ihre Bewohner dürfen sich damit wenigstens ein bisschen freuen: Auch wenn sie Weihnachten nicht in Deutschland feiern werden, können sie ihr nächstes Deutschland-Visum ab 2013 vor Ort beantragen – ohne hunderte Kilometer pilgern zu müssen wie bisher.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Wsgljad.

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