Der russische Staatskonzern Gazprom will nach der kompletten Übernahme des Gashändlers Wingas dessen Geschäft auf einen Großteil von Europa ausdehnen. "Deutschland ist unser wichtigster Markt in Europa. An zweiter Stelle steht die Türkei, aber natürlich wollen wir auch in den meisten europäischen Staaten eine wichtige Rolle spielen", sagte der stellvertretende Gazprom-Chef Alexander Medwedjew in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Dienstag) nach Angaben der Wirtschaftsnachrichtenagentur dpa-AFX.
Darüber hinaus wolle Russland das Angebot breiter aufstellen, Gazprom biete neben Gas auch Öl und Strom an, sagte Medwedjew.
Der russische Gasmonopolist will den 50-Prozent-Anteil der BASF an Wingas übernehmen. Der Zukauf wird voraussichtlich bis Ende 2013
perfekt sein. Im Gegenzug wird der weltgrößte Chemiekonzern von Gazprom weitere Anteile an zwei Gasfeldern in Westsibirien erhalten. Bei den Verhandlungen über die Konditionen für den Gasbezug von RWE zeigte sich der Gazprom-Manager "zuversichtlich". Derzeit würden Gespräche mit RWE-Chef Peter Terium und einer Gruppe von Managern des Essener Konzerns geführt. Beide Seiten verhandeln über die Kopplung der Gaspreise. Diese sind im Fall von RWE noch an den hohen Ölpreis gebunden, während der Gaspreis an den Spotmärkten deutlich darunter liegt. RWE-Konkurrent Eon hatte sich bereits Anfang Juli über die Lockerung dieser Vereinbarung geeinigt und daraufhin seine Gewinnprognose um etwa eine Milliarde Euro angehoben, so dpa-AFX.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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