Die russische Operdiva Galina Wischnewskaja. Foto: ITAR-TASS.
„Die «Maria Callas des Bolschoi Theaters» hatte auf der Bühne über zwei Jahrzehnte geglänzt - vom 1953 bis 1974. Sie wurde Anfang der 1960er Jahren auch mit Auftritten an der Metropolitan Opera und der Carnegie Hall in New York weltberühmt. Die Klassiker des 20- Jahrhunderts - Dmitri Schostakowitch und Benjamin Britten widmeten ihr ihre Werke. „ ich habe alles geschafft. Ich hatte das Beste in meinem Leben gehabt, was es nur geben kann: das beste Theater, den besten Mann, die besten Dirigenten und Regisseure.
Sie waren sehr unterschiedlich. Der Mann von Galina Wischnewskaja, Cellist Mstislaw Rostropowitsh war ein sehr geselliger Mensch der zahlreiche Freunde hatte -von Königen bis Garderobewärtern . Sie hingegen war eine unzugängliche Operndiva, die immer die Wahrheit ins Gesicht sagte, ungeachtet der gesellschaftlichen Position. So war der Charakter dieser Frau, die als Kind die ganzen Schrecken des Zweiten Weltkrieges erlebte.
In ihren Memoiren „ Galina. Die Lebensgeschichte", die in 34 Sprachen übersetzt wurden schrieb Wischenwskaja: „ Ich habe die ganzen 900 Tage der Blockade von Leningrad erlebt, die Verwundeten aus den Trümmern gerettet und wäre selbst beinahe an der Dystrophie gestorben. Man musste überleben und um jeden Preis kämpfen! Es halfen die Träume. Ich stellte mir das Ende des Krieges vor, wie ich auf der Bühne stehen und singen werde...." Es ist kein Wunder, dass Galina Wischnewskaja von all ihren Auszeichnungen die Medaille „ Für die Verteidigung von Leningrad „ am meisten schätzte.
Ihre Musikkarriere baute Wischnewskaja zusammen mit ihrem Mann, Mstislaw Rostropowitsch auf. Sie kannten die Augenblicke des Triumphes und Jahre von schweren Schicksalsschlägen, als sie als Dissidenten im Jahr 1974 ins Exil gehen mussten. Ihnen wurde die sowjetische Staatsbürgerschaft aberkannt. Doch sie hatten ein glückliches Leben. Sie haben 50 Jahre ihrer Ehe gefeiert und sind mit Triumph in die Heimat im Jahr 1991 zurückgekehrt.
Galina Wischnewskaja hat die Opernbühne noch vor dem Untergang ihre Karriere verlassen indem sie es so erklärte: „ Ich habe gespürt, dass ich keine Freunde mehr vom Gesang spüre". Doch ihr Leben in der Kunst dauerte noch viele Jahre. Sie spielte die Hauptrolle in Film von Alexander Sokurow "Alexandra".
Sie hat in Moskau das „ Zentrum des Operngesangs" gegründet und hat da junge Opernsänger vorbereitet. Einmal merkte sie an: Ich habe alles in Russland bekommen. Ich bin eine russische Frau, alles wurde mir hier beigebracht. Und alles was ich kann will ich meinen lieben Studenten geben".
Galina Wischnewskaja ist niht mehr mit uns doch ihre wunderbare Stimme ist auf Tonbändern aufbewahrt und wird für immer ein Eichmaß der Gesangkunst bleiben.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Stimme Russlands.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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