Russland entscheidet über die Bergung des sowjetischen Atom-U-Boots K-27, das nach einem Nuklearunfall in der Karasee versenkt worden ist. Das Zivilschutzministerium will schon 2013 das seit 30 Jahren auf dem Meeresgrund liegende U-Boot, an dessen Bord sich radioaktives Material befindet, untersuchen.
Ölförderung in der Arktis birgt zu hohe Risiken
Fukushima-Folgen: Russische Forscher entdecken Radioaktivität im Nordwest-Pazifik
Man wolle den aktuellen Zustand des U-Bootes abschätzen, vor allem wie sich die Festigkeit des Rumpfes infolge der Korrosion geändert hat, teilte ein Zivilschutzsprecher am Donnerstag RIA Novosti mit. Hierfür sollen Taucher Proben nehmen. Erst danach könne über die Bergung entschieden werden. Dem Sprecher zufolge wurde das U-Boot in diesem Jahr auf Radioaktivität untersucht. Es sei kein Austreten von Radionukliden festgestellt worden. Das U-Boot liege in 30 Meter Tiefe, am Rumpf seien keine bedeutenden Schäden erkennbar.
Die 1962 gebaute K-27 war das erste U-Boot mit einer Reaktorkühlung durch flüssiges Metall. Vom 21. April bis 12. Juni 1964 befand sich das U-Boot im zentralen Atlantik und stellte mit der Länge der Unterwasserfahrt einen Rekord auf. Bei einem Reaktorunfall im Mai 1968 kamen neun Menschen ums Leben, viele weitere wurden verstrahlt. Danach lag das U-Boot 14 Jahre lang vor Anker, bevor es im September 1982 in der Stepovoy-Bucht in der Karasee versenkt wurde.
Das russische Zivilschutzministerium führt ein Register von potentiell gefährlichen Atommüllobjekten, die in Binnengewässer und Grenzmeeren versenkt sind. Derzeit stehen 24 000 solche Objekte auf der Liste.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!