Der Schauspielstar Gérard Depardieu, der angekündigt hatte, seine französische Staatsbürgerschaft abzugeben, hat als neue Heimat neben Belgien, wo er bereits Immobilien besitzt, auch Russland in die nähere Auswahl genommen, berichtet die Zeitung „Le Monde" am Mittwoch. "Putin hat mir bereits einen Pass geschickt", scherzte der Mime in diesem Zusammenhang.
Am Höhepunkt der Präsidentenwahlkampagne hatte Sozialistenführer Francois Hollande vorgeschlagen, dem Budgetdefizit mithilfe einer drastischen Reichensteuer Herr zu werden. Ab dem Jahr 2013 soll die Einkommenssteuer für Bürger, die mehr als eine Million Euro im Jahr verdienen, auf bis zu 75 Prozent angehoben werden. Im Zusammenhang damit wollen viele Wohlhabende, darunter auch Depardieu, das Land verlassen. Am vergangenen Sonntag hatte der Schauspieler in einem offenen Brief an Premier Jean-Marc Ayrault erklärt, auf seinen französischen Pass und seine Sozialversicherung zu verzichten.
Wie belgische Medien zuvor berichteten, hat Depardieu ein Domizil im belgischen Örtchen Nichen erstanden, wo bereits mehrere französische Millionäre Zuflucht gefunden haben. Zudem habe der Mime sich erkundigt, wie er an einen belgischen Pass kommen könne.
„Le Monde" hingegen schreibt, dass Depardieu am Dienstag bei einem Abendessen mit Freunden in seinem Pariser Restaurant gesagt haben soll, dass es „drei Länder gibt, die ihn aufnehmen könnten": „Belgien, wo er vor kurzem ein Haus gekauft hat, Montenegro, wo er Freunde und Geschäftsinteressen hat, und Russland", hieß es. Laut Angaben der Zeitung merkte der Schauspieler im Gespräch mit seinen Freunden an, dass er bereits seit der Wahl Hollandes zum Präsidenten ans Auswandern denkt.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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