Die Top Ten des Sports 2012

Das Jahr 2012 wird den russischen Sportfans in gemischter Erinnerung bleiben. Im Eishockey ist man Weltmeister, die Olympia-Mannschaft hat sich in London tapfer, wenn auch nicht überragend, geschlagen. Im Fußball weht ein frischer Wind und Tennisstar Scharapowa bleibt ein Idol.

Moskauer Dynamo gewinnt Gagarin-Cup

Moskauer Dynamo gewinnt Gagarin-Cup

Foto: ITAR-TASS.

Als drittes Team in der Geschichte der Kontinentalen Hockey-Liga KHL gewann Dynamo Moskau am 25. April mit einem 1:0 Auswärtssieg bei Avangard Omsk den Gagarin Cup. Der Gagarin Cup ist die Siegertrophäe der Kontinentalen Hockey-Liga, einer Eishockeyliga der Teilnehmerländer Kasachstan, Lettland, Russland, Slowakei und Weißrussland. Der Pokal wurde nach dem sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin benannt und mit der Neugründung der KHL zur Saison 2008/09 zum ersten Mal vergeben. Insgesamt spielen 23 Mannschaften um diesen Pokal.

Russland wird Weltmeister im Eishockey

Russland wird Weltmeister im Eishockey

Foto: ITAR-TASS

Rekordweltmeister Russland gewann im Jahre 2012 seinen 26. Weltmeistertitel. Die russische Mannschaft besiegte in einem verbissen geführten Finale bei der Eishockey-WM in Schweden und Finnland am 20. Mai Außenseiter Slowakei 6:2. Großen Anteil am dritten Titel im neuen Jahrtausend nach 2008 und 2009 hatten die Stars aus Übersee. Im Unterschied zu früheren Jahren verlief das Turnier für die russische Mannschaft diesmal ohne Skandale. Dem neuen Trainer Sinetula Biljaletdinow ist es offensichtlich gelungen, ein durchsetzungsstarkes und von einer gemeinsamen Idee getragenes Team aufzubauen.

Freud und Leid im Finale des Stanley Cups

Freud und Leid im Finale des Stanley Cups

Foto: AP

Es war das Aufeinandertreffen zweier Außenseiter, als Anfang Juni die New Jersey Devils und die Los Angeles Kings um den Stanley Cup der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL spielten. Mittendrin zwei russische Stars: Slawa Wojnow für die Los Angeles Kings und Devils-Stürmer Ilja Kowaltschuk. Insbesondere ihm, dem „Kowi", hatten die Jungs aus New Jersey den Einzug ins Finale zu verdanken. Denn noch 2011 hatten sie die Playoffs verpasst. Am Ende jedoch behielten die Kalifornier mit ihrem Verteidiger Slawa Wojnow die Nase vorn und entschieden die Endspielserie mit 4:2 für sich.

 

Maria Scharapowa gewinnt French Open

Maria Scharapowa gewinnt French Open

Foto: AP

Mit ihrem Sieg beim French Open Grand Slam Turnier am 11. Juni in Paris fügte die Russin Maria Scharapowa ihrer traumhaften Karriere einen weiteren Glanzpunkt hinzu. Es war ihr erster Triumph beim wichtigsten Sandplatzturnier der Welt. Damit hat sie nun jeden Grand-Slam-Titel einmal gewonnen. Vorübergehend nahm sie wieder den 1. Platz in der Weltrangliste ein. Schon während der ganzen Saison bis Paris präsentierte Scharapowa ein selbstbewusstes und aggressives Tennis. Im Turnierverlauf musste sie keinen einzigen Satz abgeben und setzte sich im Finale gegen die Italienerin Sara Errani mit 6:3 und 6:2 durch. Bei den Olympischen Spielen in London war Scharapowa Fahnenträgerin der russischen Mannschaft bei der Eröffnungsveranstaltung.

Russische Elf blamiert sich bei Fußball-Europameisterschaft

Russische Elf blamiert sich bei Fußball-Europameisterschaft

Foto: ITAR-TASS

Der Auftritt der russischen Mannschaft bei der Fußball-EM war die größte Enttäuschung des Jahres. Die Elf von Dick Advocaat schied bereits in der Vorrunde nach einem Sieg gegen Tschechien, einem Unentschieden gegen Polen und einer Niederlage gegen Griechenland in der Gruppe A aus. Nach dem Spiel gegen die Griechen gab Mannschaftskapitän Andrej Arschawin unmissverständlich zu verstehen, wie russische Profifußballer zu ihren Fans stehen: „Eure Erwartungen sind Euer Problem", erklärte er. Der neue Trainer der russischen Nationalmannschaft Fabio Capello hat Arschawin daraufhin nicht für die WM-Qualifikationsspiele im Herbst nominiert.

Kampfsportler Fjodor Jemeljanenko beendet Karriere

Kampfsportler Fjodor Jemeljanenko beendet Karriere

Foto: ITAR-TASS

Der russische Sambo- und MMA-Kämpfer Fjodor Jemeljanenko beendete im Sommer seine eindrucksvolle Karriere. Jemeljanenko gewann mehrfach die Schwergewichtsmeisterschaft der japanischen Mixed-Martial-Arts-Liga Pride FC. Des Weiteren war er mehrmals Weltmeister im Sambo. In den letzten Monaten war Jemeljanenko allerdings vom Verletzungspech verfolgt. Deshalb gab er am 21. Juni 2012 in St. Petersburg nach seinem Kampf gegen den Brasilianer Pedro Rizzo seinen Rücktritt bekannt. Dennoch wird er weiterhin dem Sport erhalten bleiben, als Präsident der "Russian MMA Union".

Schwacher Start und versöhnlicher Ausklang bei Olympia in London

Schwacher Start und versöhnlicher Ausklang bei Olympia in London

Foto: ITAR-TASS

Das Olympiateam Russlands vermasselte traditionsgemäß die erste Hälfte der Spiele, was in Russland für große Enttäuschung sorgte. Zu guter Letzt brachten die russischen Athleten allerdings noch eine ansehnliche Zahl an Medaillen nachhause und erreichten mit dieser Bilanz immerhin Platz vier in der Länderwertung hinter den USA, China und Großbritannien. Das Team gewann 82 Medaillen, darunter 24-mal Gold, 26-mal Silber und 32-mal Bronze. Glänzend spielten vor allem die Volleyballer: Im Finale bezwang die Mannschaft von Wladimir Aljekno in einem brillanten Spiel die brasilianische Mannschaft mit 3:2.

Erfolg dank Milliardär

Erfolg dank Milliardär

Foto: ITAR-TASS

Im Januar 2011 übernahm der russische Milliardär Suleiman Kerimow den Fußballverein FK Anschi Machatschkala. Der Klub aus Machatschkala, der Hauptstadt Dagestans, wurde 1991 gegründet und spielt seit 2010 in der UEFA Europa-League mit. Nachdem Anfang 2011 bereits der Brasilianer Roberto Carlos verpflichtet wurde, kam im August 2011 Samuel Eto'o von Inter Mailand dazu. Am 17. Februar 2012 wurde der Holländer Guus Hiddink als Cheftrainer unter Vertrag genommen. 2012 war „Anschi" vorübergehend sogar auf Platz 1 der russischen Meisterschaft. In der Europa-League behauptet man sich ebenfalls erfolgreich gegen europäische Spitzenmannschaften. Allerdings hat der sportliche Erfolg den Ruf des Klubs als „ungeliebte Emporkömmlinge" nicht verbessert.

Frischer Wind durch Fabio Capello

Frischer Wind durch Fabio Capello

Foto: ITAR-TASS

Nach dem schwachen Auftritt bei der Fußball-EM startete die russische Mannschaft neu durch. Der italienische Trainer Fabio Capello hat vor allem hart an der Abwehr gearbeitet und damit schnell Erfolg erzielt. Bei den WM-Qualifikationsspielen errang Russland vier Siege mit einem Gesamtergebnis von 8:0. Damit hat sich Russland vorzeitig die Teilnahme am Turnier in Brasilien 2014 gesichert. Der neue Trainer holte sechs neue Spieler ins Team.

Eishockey-Cracks kehren heim

Eishockey-Cracks kehren heim

Die NHL-Stars Alexander Ovetschkin und Ilja Kowaltschuk spielen zur Zeit in Russland. Foto: ITAR-TASS

Als klar war, dass die nordamerikanische NHL-Eishockeysaison nicht wie geplant über die Bühne gehen wird, heuerten viele russische Stars bei Vereinen in ihrer Heimat an. Das hat einerseits mit alter Verbundenheit zu tun, stammt doch eine große Anzahl an NHL-Cracks aus Russland, andererseits spielten aber auch monetäre Gründe eine Rolle. Die nach der NHL finanzstärkste Liga der Welt kann den Spielern durchaus ebenbürtige Bedingungen bieten. Gleich zu Beginn der Auseinandersetzungen in der NHL zwischen der Gewerkschaft der Hockeyspieler einerseits und den Clubbesitzern anderseits wechselten Stars wie Evgeni Malkin und Sergei Gonchar zu Metallurg Magnitogorsk, Alexander Ovechkin unterschrieb bei seinem Jugendverein Dynamo Moskau. Pavel Datsyuk von den Detroit Red Wings und Ilya Bryzgalov von den Philadelphia Flyers wechselten zum Konkurrenzverein CSKA Moskau. Die Rückkehr der Stars machte die KHL zeitweise zur stärksten Liga der Welt.

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