Trotz Kritik hat der russische Präsident Wladimir Putin das so genannte Dima-Jakowlew-Gesetz, unter anderem die Adoption von russischen Kindern in die USA verbietet, unterzeichnet. Die umstrittene Vorlage tritt am 1. Januar in Kraft.
Zugleich ordnete Putin per Dekret
Maßnahmen für eine bessere Unterstützung der verwaisten Kinder in
Russland an, wie das Presseamt des Kreml am Freitag mitteilte. Unter
anderem sollen die Adoptionsverfahren vereinfacht werden, Adoptiveltern
sollen Steuerpräferenzen bekommen.
Das Adoptionsverbot ist Teil
eines Sanktionsgesetzes, das die beiden russischen Parlamentskammern im
Dezember als Antwort auf die amerikanische „Magnitskij-Liste“
verabschiedet haben. Benannt ist das Gesetz nach dem Adoptivkind Dima
Jakowlew, das in den USA umgekommen war. Der Zweijährige war im Juli
2008 gestorben, nachdem sein Adoptivvater ihn bei 50 Grad Hitze für neun
Stunden im Auto eingesperrt hatte.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow
teilte am Freitag mit, dass die Liste der Personen, die unter das
Sanktionsgesetz fallen, bereits bestimmt sei, jedoch nicht
veröffentlicht werde.
In der russischen Öffentlichkeit löste die Vorlage geteilte Reaktionen aus. Während sie bei den Parlamentariern auf bereite Unterstützung stieß, sprach der Menschenrechtsbeauftragte Wladimir Lukin von der Verletzung der Kinderrechte. Auch Außenminister Sergej Lawrow sprach sich gegen das Adoptionsverbot aus.
Der Präsidentenrat für Menschenrechte stufte das Gesetz als verfassungswidrig ein. Die unabhängige Zeitung „Nowaja Gaseta“ sammelte 100 000 Unterschriften gegen den Gesetzentwurf. Zudem rief das UN-Kinderhilfswerk UNICEF Russland auf, vom Adoptionsverbot abzusehen.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
Alle Rechte vorbehalten. Rossijskaja Gaseta, Moskau, Russland
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