Opposition in Russland geht gegen Adoptionsverbot auf die Straße

Am Sonntag findet in Moskau ein Protestmarsch gegen das Adoptionsverbot für US-Amerikaner statt, schreibt die Zeitung „Kommersant" am Donnerstag. Am Mittwoch erhielten die Veranstalter des „Marsches gegen die Schurken" von den Behörden die entsprechende Genehmigung. Der Opposition zufolge handelt es sich um eine unpolitische Aktion, mit der das Format der Straßenveranstaltungen geändert werden soll, um neue Teilnehmer anzulocken.

Zu dem Protestmarsch vom Strastnoj-Boulevard bis zum Sacharow-Prospekt werden 25.000 Teilnehmer erwartet.

Die Veranstalter der Kundgebung legen Wert darauf, dass es dabei nicht um eine politische, sondern um eine bürgerliche Aktion für die Abschaffung des Adoptionsverbots handelt. Wie Sergej Dawidis vom Organisationskomitee der Aktion sagte, will die Opposition zudem die Auflösung der Staatsduma fordern, die dieses Gesetz verabschiedet hat.

Bürgerliche Aktivisten hatten die Initiative im Sozialen Netzwerk Facebook gestartet. „Jekaterina Tarakanowa und Olga Belkowa, die keiner Bewegung angehören und eine Gruppe auf Facebook gründeten, hatten sich an mich gewandt. Die abstrakten 'Weg mit Putin'-Losungen waren zwar für viele verständlich, doch jetzt handelt es sich um konkret erfüllbare Forderungen", sagte Boris Nemzow, Leiter der Partei für Volksfreiheit (RPR-Parnas).

Bereits vor dem Jahreswechsel hatte der Koordinierungsrat der Opposition zugegeben, dass nach neuen Protestformaten gesucht werden müsse. Nun wurde beschlossen, Aktionen zu konkreten Themen durchzuführen: politische Gefangene, Korruption, soziale Probleme. Laut Nemzow ist der „Marsch gegen die Schurken" der erste Versuch, der Protestbewegung neues Leben einzuhauen.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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