Ksíwa, chéwra, kípisch, chóchma – all diese Wörter sind über das Jiddische aus dem Hebräischen zu uns gekommen. Jiddisch ist eine eigenständige Sprache – eine Mischung aus Mittelhochdeutsch und Hebräisch mit Komponenten des Slawischen und Romanischen, das eine erstaunliche Grammatik hervorgebracht hat, die es ermöglicht, Wörter mit semitischen Wurzeln und syntaktische Elemente der germanischen Sprachen zu kombinieren. Nach den Teilungen des Polnischen Königreichs, der Rzeczpospolita, im späten 18. Jahrhundert wurden die polnischen und litauischen Juden, die Jiddisch sprachen, Untertanen des Russischen Reiches und deshalb begannen jiddische Wörter langsam in die russische Sprache einzudringen.
Bis 1917 waren die Juden jedoch gezwungen, außerhalb des Ansiedlungsrajons zu leben, hauptsächlich in den Gebieten des heutigen Polens, der Ukraine und Weißrusslands. Wahrscheinlich wurden die Entlehnungen in Russland durch den Diebesjargon populär, den alle Vertreter der Unterwelt gleichermaßen verwendeten. Und dieser ist fast vollständig aus dem Jiddischen entlehnt. Dies erklärt sich dadurch, dass viele Juden Käufer von Diebesgut waren und ihren Jargon an die Diebe weitergaben.
So wurde eine kriminelle Gruppe als chewra (dt.: Bruderschaft, Gemeinschaft) bezeichnet, ein Kassiber oder ein Dokument als ksiwa (hebräisch: katiba, dt.: schreiben), Lärm und Aufruhr als kipisch (wahrscheinlich von hipesch bzw. chuppa, dt.: Hochzeitsbaldachin) und ein Witz oder Spaß als chochma (dt.: Weisheit).
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