Letzte Vorbereitungen für Olympia

Die Tickets für die Generalproben sind eine Belohnung für Freiwillige, die sich besonders hervorgetan haben. Foto: RIA-Novosti

Die Tickets für die Generalproben sind eine Belohnung für Freiwillige, die sich besonders hervorgetan haben. Foto: RIA-Novosti

In Sotschi kämpfen die freiwilligen Helfer aus aller Welt mit den Tücken einer Großveranstaltung – und hoffen, die Eröffnungsfeier vor allen anderen sehen zu können.

Bis zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele bleibt nur noch wenig Zeit. Gerade versucht jeder der Teilnehmer, alle verbleibenden Probleme schnellstmöglich zu lösen, und alle versinken komplett in den letzten Vorbereitungen.

Der Geist der Freiwilligen wird von den allerdringendsten Fragen beschäftigt: wie man gut einquartiert wird, wo man gut essen kann und wie man Tickets für eine der Generalproben der Eröffnungsfeier bekommt. Die ersten beiden Probleme gehen meine Kollegen stoisch an und nehmen dabei keine Rücksicht auf mögliche Schwierigkeiten. So erzählte eine Bekannte von mir ohne auch nur einen Anflug an Emotion, wie sie die halbe Nacht lang das Wasser aufgewischt hatte, als ein Wasserhahn abriss. Die neuen, frisch gebauten Häuser bergen manchmal solche Überraschungen. Schließlich war sie es satt und beschloss, dass es sich beim Wasserplätschern noch besser schlafen ließe.

Die Tickets für die Generalproben sind eine Belohnung für Freiwillige, die sich besonders hervorgetan haben. Jetzt laufen alle, die die Generalprobe schon gesehen haben, breit grinsend herum und lassen sich die Freude nicht nehmen, wie beiläufig zu erwähnen, dass sie bereits alles gesehen hätten. Für alle anderen müsse das Ganze aber noch ein Geheimnis bleiben. Die Details der Feier sind seltsamerweise noch nicht nach außen durchgedrungen. Das liegt an der Effektivität der Trainings, in denen man uns mit aller Strenge beibrachte, was man weitererzählen darf und was nicht.

Je näher die Feier rückt, desto mehr kopfzerbrechende Aufgaben

bekommen die Freiwilligen, die für die Anreise der Sportler und Delegationen nach Sotschi zuständig sind. Sie müssen nicht nur die Mannschaften treffen und sie in das richtige Verkehrsmittel setzen, die unzähligen Gepäckstücke sortieren und ihren Transport organisieren und gleichzeitig so freundlich und zuvorkommend wie möglich auftreten, sondern auch auf die Journalisten aufpassen.

Sobald die Ankunft irgendeiner bekannten Mannschaft ansteht, fängt in der kleinen Ankunftshalle das große Gedränge an. Taschen, schwere Kisten, unendliche Kabel und hin- und herlaufende Reporter, Skier und Gepäckwagen verstellen den Weg. In diesem Chaos gilt es, niemanden zu verlieren und nichts zu vergessen.

Heute ist zum Beispiel die kanadische Hockey-Nationalmannschaft angekommen und die vielen, mit ihren Kameras behängten Journalisten waren schon anderthalb Stunden vor der geplanten Ankunftszeit in der Halle. Irgendjemand stolperte ständig über ihre Kabel. Hände, Taschen und Skier störten die Reporter die ganze Zeit bei der Aufnahme und in all dem Trubel lief jemand durch die Halle und fragte jeden mit hysterischer Stimme: „Na, sind sie angekommen? Sind sie schon da?“ Bald wird der Strom der Neuankömmlinge abflauen und die Freiwilligen, die die Mannschaften empfangen, werden sich erleichtert ausruhen können, aber im Moment füllt dieses Getümmel das Gebäude des Flughafens in Sotschi mit Leben.

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