Anastasia Wertinskaja
Die sowjetische Greta Garbo, Anastasia Wertinskaja, ist eine Frau, die genauso schön wie intelligent ist. Die Schauspielerin bekam in unzähligen klassischen Verfilmungen die Hauptrollen und wurde im zarten Alter von 15 Jahren durch ihre Darstellung in „Das purpurrote Segel“, gefolgt von „Anna Karenina“, „Krieg und Frieden“ sowie „Der Meister und Margarita“ zusammen mit Spitzenrollen in gleichzeitig zwei der führenden russischen Theater bekannt. In ihrer Blütezeit wurde Wertinskaja für ihre Schönheit und ihren Ruhm in der gesamten Sowjetunion gefeiert und beneidet.
Natalja Warlej
Natalja Warlej ist einzigartig: Die zierliche brünette Schauspielerin aus dem sowjetischen Kultklassiker „Entführung im Kaukasus“ (1967) ist nicht nur eine Schauspielerin, sondern war auch eine Trapezkünstlerin des Moskauer Zirkus. Die Abstammung ihres Vaters aus dem 19. Jahrhundert geht auf einen walisischen Jockey zurück, der nach Russland eingeladen wurde, um eine Pferdezucht zu leiten. Ihre Mutter hingegen hat französische und deutsche Wurzeln. Die Schönheit ist ebenso eine entfernte Verwandte des Schriftstellers Alexei Tolstoi. Warlej hatte als Teenagerin eine Herzkrankheit und konnte keinen Sport treiben, riskierte es jedoch trotzdem, bevor sie im Jahr 1965 zur großen Leinwand wechselte. Sie war gerade mit ihrer Zirkusgruppe in Odessa, der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik, zu sehen und wurde durch ihre einzigartige Bühnenpräsenz entdeckt.
Viktoria Fjodorowa
Wenige Geschichten aus der Welt des sowjetischen Kinos sind so tragisch wie die von Viktoria Fjodorowa. Die Künstlerin wurde im Jahr 1946 als Tochter des amerikanischen Admirals Jackson Tate und der berühmten russischen Schauspielerin Soja Fjodorowa geboren. Ihr Vater, damals Attaché des Außenministeriums in Moskau, war von der sowjetischen Geheimpolizei angehalten worden, diese Affäre zu beenden. Als Josef Stalin davon erfuhr, wurde Tate zur Persona non grata erklärt und Fjodorowas Mutter für acht Jahre nach Sibirien verbannt, die erst nach Stalins Tod wieder frei kam. Tate wusste nichts von Viktorias Existenz, bis ein Professor an der University of Connecticut von ihrer Geschichte erfuhr und ihn kontaktierte. Dies führte zu einem Appell an die sowjetische Regierung, Viktoria in die Vereinigten Staaten zu ihrem Vater ziehen zu lassen. Im Juni 1975 heiratete sie dort schließlich – ein paar Tage, bevor ihr Visum ablief. Fjodorowa spielte unter anderem in der Verfilmung von „Schuld und Sühne“ (1970) mit und starb im Jahr 2012 an Lungenkrebs in Greenwich Township, Pennsylvania.
Natalja Andreitschenko
Die sowjetische Mary Poppins war eine Art Ikone des spätsowjetischen Films, in dem Sexappeal immer mehr toleriert wurde. Nach ihrer ersten Hauptrolle im epischen Film „Sibiriade“ (1979), die ihr landesweit Anerkennung brachte, ging es beruflich bergauf für sie. Ihre Fähigkeit, ihr Äußeres völlig zu verändern, war bemerkenswert: Sie konnte schroff, als Mary Poppins wiederum britisch aussehen und in der Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ nahezu pornografisch wirken. Bis heute ist die 62-jährige Andreitschenko aufgrund ihrer Rohkosternährung und Yogaübungen in Topform.
Irina Alfjorowa
Eine der schönsten Frauen des sowjetischen Films und der Inbegriff der Schönheit der 1970er Jahre, Irina Alfjorowa, wurde für ihre Rolle als Constance de Bonacieux in „Die drei Musketiere“ bekannt. Im Alter von 17 Jahren zog Alfjorowa von der Provinz Nowosibirsk nach Moskau und schrieb sich an der Theaterschule ein, in der ihre Kommilitonen sie „das Mädchen mit den Augen“ nannten. Leider wurden sie von einigen Regisseuren ebenso nur auf ihr Äußeres reduziert. Das hinderte sie jedoch nicht daran, zu einer sowjetischen Schauspiellegende zu werden.
Ljubow Polischtschuk
Eine der Besonderheiten von Ljubow Polischtschuk ist ihre Fähigkeit, sich ihrer eigenen Schönheit scheinbar nicht bewusst zu sein und keine Scheu davor zu haben, vor der Kamera auch mal albern zu sein. Die in Omsk geborene Theaterdarstellerin und Schauspielerin war bis zu ihrem vorzeitigen Krebstod im Jahr 2006 im Alter von 57 Jahren in ihrem Beruf aktiv. Durch ihre Rollen in der Verfilmung des russischen Romans „Die zwölf Stühle“ sowie unzähligen anderen Klassikern wird sie für immer in den Herzen des russischen Publikums bleiben.
Ljubow Orlowa
Seit Jahrzehnten wird Ljubow Orlowa von den Russen als der Inbegriff von Schönheit, Stil und Anmut gefeiert, da sie jene seltene aristokratische Qualität besaß, mit der man nur geboren werden kann. Der Weg der „Volkskünstlerin der UdSSR“ und der „Trägerin des Stalinpreises“ zum Ruhm war jedoch steinig. Eine schwierige Kindheit und ihr Traum vom Moskauer Konservatorium führten zur zufälligen Begegnung mit ihrem zukünftigen Ehemann, dem Regisseur Grigori Alexandrow. Sie heiratete ihn, als ihr damaliger Ehemann noch eine Strafe im Gulag verbüßte. Filme wie „Lustige Burschen“ (1934), „Zirkus“ (1936) und „Wolga, Wolga“ (1938) haben sich für immer ins kollektive sowjetische Bewusstsein gegraben. Orlowa starb im Jahr 1975 an Magenkrebs.