1. Peter der Große: Eifersucht kennt keine Schmerzgrenze
Peter der Große liebte seine erste Frau Jewdokija Lopuchina nicht wirklich. Seine Mutter hatte sie ausgewählt, als Peter 16 Jahre alt war. Natürlich war Ehe ein unvermeidlicher Teil dieses Prozesses.
Jewdokija war altmodisch und teilte Peters Leidenschaft für die westliche Kultur nicht. Der junge Zar verließ sie darum bald, nachdem sie 1690 den unglücklichen Thronfolger Alexej Petrowitsch zur Welt gebracht hatte.
Als Peter im Jahr 1698 erfahren hatte, dass Jewdokijas Vater eine Verschwörung gegen den Staat plante, schickte er sie in ein Kloster in Susdal. Die ehemalige Zarin führte jedoch weiterhin ein eher weltliches Leben im Kloster. Im Jahr 1709 hatte sie eine Affäre mit Major Stepan Glebow, der in Susdal mit Militäraufgaben befassen sollte, sich stattdessen aber lieber einer andauernden Liebesgeschichte hingab.
Jenes Glück dauerte neun Jahre, bis Peter 1718 von anderen Nonnen von der Affäre erfuhr. Gefangen und gefoltert, gestand Major Glebow die Affäre mit Jewdokija. Er bestand darauf, dass es seine Initiative gewesen sei und versuchte, seine Liebe zu schützen.
Jewdokija wurde zu Glebows Hinrichtung gebracht. Laut der Legende hielten ihr Soldaten gewaltsam die Augen offen, damit sie sich nicht von dem grausamen Anblick ihres leidenden Geliebten abwenden konnte.
Jewdokija war übrigens nicht die einzige Geliebte Peter I., die unter seiner Grausamkeit litt: Auch Lady Hamilton wurde aus denselben Gründen hingerichtet: Sie hatte es gewagt, eine weitere Liebesbeziehung zu führen.
2. Katharina die Große: Niederkunft in Flammen
Es wird viel diskutiert, ob Katharina die Große und ihr Ehemann Peter III. überhaupt sexuellen Kontakt hatten. Aber eines ist sicher: Katharina hatte während ihres Lebens mindestens 20 Liebhaber.
"Gott weiß wie, aber meine Frau ist schwanger. Ich weiß nicht sicher, ob das Baby von mir ist und ob ich es als meines annehmen muss ", zitiert sie ihren Mann, als sie mit ihrer Tochter Anna schwanger wurde – wahrscheinlich von Stanisław Poniatowski, dem zukünftigen König Polens.
Grigorij Orlow von der Zarengarde half Katharina später gar, ihren Ehemann zu stürzen. Er war mehr als 12 Jahre lang ihr „Favorit“. Sie hatten einen Sohn: Alexej Bobrinskij wurde ein erfolgreicher General und Wissenschaftler. Als er noch im Mutterleib war, hatte Katharina natürlich große Schwierigkeiten, diese Schwangerschaft vor ihrem Ehemann zu verbergen. Und auch die Geburt war problematisch.
Catherines Vertrauter Wassilij Schkurin hatte eine Lösung. Er wusste, dass Peter III. die bizarre Leidenschaft hatte, Häuser zu brennen zu sehen. So steckte Schkurin sein eigenes Haus in St. Petersburg in Brand. Als der Zar aus dem Palast eilte, um zuzusehen, wie das Feuer gelöscht wurde, brachte Katharina unbemerkt ihr Baby zur Welt, das Schkurin in Obhut nahm und später den Grafentitel erhielt.
3. Nikolaj I: Dreiecks-Ehe bis über den Tod hinaus
Im Alter von 17 Jahren heiratete Großfürst Nikolaj, der spätere Zar Nikolaj I., die Prinzessin Charlotte von Preußen, die 1816 unter dem russischen Namen Alexandra Fjodorowna orthodox getauft wurde. Sie galten als eines der schönsten aristokratischen Paare in Europa.
Nach dem Tod von Nicholas' ältestem Bruder, Alexander I., fühlten sich die Zaren durch die Dekabristen-Verschwörer bedroht und schlugen die Bewegung nieder. Nikolaj wurde anstelle seines älteren Bruders Konstantin Zar. In der Nacht der Revolte erlitt Alexandra einen Zusammenbruch und entwickelte ein nervöses Zucken, das für den Rest ihres Lebens anhielt.
Bis 1832 hatte Alexandra sieben Kinder zur Welt gebracht und war so erschöpft, dass Ärzte mehr Sex und Kinder untersagten. Zufall oder nicht, ein paar Jahre zuvor hatte Nikolaj seiner Frau eine wundervolle Landresidenz geschenkt. Alexandra verbrachte mehr und mehr Zeit dort, während der Zar – und viele Menschen in der St. Petersburger Gesellschaft wussten es – in zahlreiche romantische Verwicklungen mit Damen aus Adelskreisen schlitterte.
Jekaterina Nelidowa war die wichtigste seiner Geliebten, aber gleichzeitig auch Alexandras Lieblingsdame. Im Jahr 1845 nahm die aufgebrachte Kaiserin Nelidowa mit auf eine Reise nach Italien. Die Handlung spielte gut: Nikolaj ließ alle seine Pflichten zurück – und folgte beiden nach Neapel.
Die Legende sagt, dass sie es gut zu dritt aushielten und zusammen nach St. Petersburg zurückkehrten. Die Romanze zwischen Nikolaj und Nelidowa dauerte bis zu seinem Tod im Jahr 1853. Alexandra gestand ihre Liebe dem verstorbenen Nikolaus und erlaubte Nelidowa, eine Stunde an seiner Körperseite zu verbringen. Danach half Alexandra Nelidowa, eine günstige Position am Hof zu bekommen. Es war die Liebe für denselben Mann, der den zwei Frauen half, Freunde nach seinem Tod zu bleiben.
4. Großfürst Nikolaj Konstantinowitsch: Verrückt nach Dir!
Nikolaj galt als der schönste aller Großfürsten: Einfallsreich, klug und tüchtig. Sein Vater war der jüngere Bruder von Alexander II. Nikolaj selbst war der Erbe eines der größten Vermögen des Reiches.
Während eines Balls in St. Petersburg freundete er sich mit Fanny Lear, einer amerikanischen Schauspielerin und Tänzerin, an. Zuerst nur eine Affäre, wurde ihre Romanze bald zum Kopfschmerz für die herrschende Familie: Eine so unstandesgemäße Ehe würde Nikolajs 'Vermögen ruinieren und die Romanows beschämen. Also wurde der Großfürst zur Armee geschickt. Aber sobald er zurückkam, machte er sich auf eine europäische Reise – mit seiner Verlobten, und er gab enorme Summen für sie aus.
Schließlich endete der Kredit des Großherzogs. Wie jedes Mitglied der herrschenden Familie konnte er nicht einfach endlos ausgeben. Ihm wurden jedes Jahr bestimmte Summen zugewiesen. Dann sollen im April 1874 im Palast von Nikolajs Eltern Diamanten gestohlen worden sein. Die Untersuchung führte zu einer erstaunlichen Entdeckung: Die Diamanten wurden nicht gestohlen, sondern von Großherzog Nikolaj an ein Pfandhaus verkauft! Er brauchte das Geld für Geschenke für seine Fanny auszugeben.
Der Großfürst zeigte keine Spur von Reue bei dem Verbrechen, so wurde er auf Befehl seiner Eltern für verrückt erklärt, verlor all seine Privilegien als Mitglied der Zarenfamilie und wurde erst aufs Land, später nach Zentralasien geschickt. Er durfte 1881 nicht einmal an der Beerdigung seines Onkels Alexander II. Teilnehmen.
In Taschkent (heute Usbekistan) widmete sich der Großherzog sozialen Aufgaben: Er erfand und überwachte den Bau des dringend benötigten Meliorationssystems, baute ein lokales Theater und finanzierte Bildungsprojekte. Er kehrte erst kurz nach der Revolution nach St. Petersburg zurück, ging aber bald nach Taschkent zurück, wo er 1918 starb. Unnötig zu sagen, dass er Fanny Lear nie wieder gesehen hat.
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