Lust auf Geschwindigkeit: Sowjetisches Autorennen mit „Moskwitsch“ und „Schiguli“ (BILDER)

Walentin Khukhljajew/TASS
Der Autorennsport genoss in der Sowjetunion ein hohes Maß an Begeisterung. Es gab sogar eine sowjetische Version der Formel 1.

In den 1920er Jahren schenkten die Behörden dem Autorennsport nicht viel Aufmerksamkeit, der sich in der Sowjetunion hauptsächlich dank Enthusiasten entwickelte. 1924 fand in der Nähe von Moskau das erste Autorennen der Sowjetunion statt.

In den 1930er Jahren änderte sich die Situation, als die Regierung den Autorennsport als Teil der militärischen Ausbildung ansah. Mit etwas Hilfe von oben war das Autorennen auf der gleichen Ebene populär wie die Luftfahrt. In Zeitungen und Zeitschriften wurde der Sportart viel Aufmerksamkeit gewidmet.

Seit dieser Zeit wurden sogenannte Linienrennen auf üblichen Autobahnen organisiert. Die Rennwagen erreichten einen bestimmten Punkt und kehrten um. Die Autos, die daran teilnahmen, waren hauptsächlich Serienproduktionen. In den späten 1930er Jahren entstanden jedoch die ersten beiden sowjetischen Rennwagen - GL-1 und ZIS-101 Sport. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 162 Stundenkilometer war der GL-1 das schnellste sowjetische Auto.

1951 stellte die Sportversion des berühmten sowjetischen Autos Pobeda, was so viel wie „Der Sieg“ heißt, einen Geschwindigkeitsrekord von 191 Stundenkilometern auf. Im selben Jahr wurde ein weiterer Rennwagen, ZIS-112, hergestellt. Dieser wurde „Zyklop“ genannt, da das Auto nur einen Scheinwerfer in der Mitte des Kühlers hatte.

In den 1950er Jahren wurde der Autorennsport immer beliebter. Sowjetische Autodesigner entwarfen Formel-1-Rennwagen ähnelnde Modelle. In Estland wurde 1958 ein bekannter Rennwagen gebaut, der eine ganze Reihe von sowjetischen Rennwagen verkörperte. Tallinns Fabrik wurde zum größten Hersteller von Rennwagen. Eine der besten Strecken für solche Rennen, die Bikernieki, befand sich im benachbarten Lettland.

Das Autowerk des Leninschen Komsomol, kurz AZLK, welches sich in Moskau befindet, entwickelte das Modell - Moskwitsch-G, dessen Produktion jedoch bald wieder eingestellt wurde. Das Rennauto nahm jedoch am „Pokal der Freundschaft“ teil, welcher eine Parallele zu den Formel-1-Rennen darstellte, welches von Ostblockländern organisiert wurde. Tatsächlich hatte die Sowjetunion in den 1960er Jahren eine eigene Version der Formel 1, die jedoch nie offiziell in Weltturniere integriert wurde.

Zur gleichen Zeit nahm eine andere Version von Moskwitsch, das Modell 412, an Autorennen in der Sowjetunion und im Ausland teil. Bei der Marathonrallye von 1968 belegte die sowjetische Mannschaft den vierten Platz.

In den 70er Jahren gewann ein neues sowjetisches Auto namens „Schiguli“, welches von der Autofabrik Awtowas zusammen mit dem italienischen Produzenten Fiat hergestellt wurde, die Rennen in der Sowjetunion. Anfang der 1980er Jahre überlegte die Formel-1-Führung das Rennen in der Sowjetunion auszutragen. Doch leider kamen sie und die sowjetischen Behörden zu keiner Übereinkunft.

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