Fünf unbekannte Fakten über eine der entscheidenden Schlachten gegen die Nazis im Zweiten Weltkrieg

Knorring/Sputnik
Im Zweiten Weltkrieg hatte Deutschland bereits herbe Rückschläge gegen Großbritannien und bei der Belagerung von Tobruk einstecken müssen. Was die deutsche Kriegsmaschinerie aber endgültig ins Straucheln brachte, war die Schlacht um Moskau.

1. Sowjetische Soldaten waren in der Unterzahl  

Die Annahme, dass die Sowjets den Sieg gegen die Deutschen im Zweiten Weltkrieg nur errungen haben, weil sie eine große Zahl von Soldaten opferten, ist nicht wahr, vor allem nicht, wenn man die Schlacht um Moskau betrachtet.

Dort mussten 1,4 Millionen Soldaten der Roten Armee fast zwei Millionen Wehrmachtssoldaten zurückhalten. Unter diesen Umständen blieb den Sowjets nichts anderes übrig, als auf ihre Manöver zu vertrauen und den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, um zurückzuschlagen.

2. Der sowjetische Luftangriff auf Berlin war Rache für den Angriff auf Moskau  

Als im Juli 1941 die ersten Bomben auf die sowjetische Hauptstadt fielen, beschloss die sowjetische Führung, diese Aktion nicht unbeantwortet zu lassen. Während eines Monats flog ein auf dem Moonsund-Archipel stationiertes Fluggeschwader regelmäßig Bombenangriffe auf die deutsche Hauptstadt.

Das Ausmaß des Schadens war zwar gering, doch die psychologische Wirkung enorm. Es zeigte Feinden, Verbündeten und dem sowjetischen Volk, dass das Land sich nicht ergeben wollte und weiterkämpfte.

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3. General Frost war ein Verräter  

Entgegen allgemeiner Überzeugung spielte der russische Winter, General Frost, den sowjetischen Truppen nicht immer in die Karten. Die gemäßigte Kälte im November, als die Wehrmacht sich Moskau näherte, bereitete den Deutschen keine Probleme. Im Gegenteil, der gefrorene Boden erleichterte ihnen ihre Manöver.

„Die Kälte ließ die Sümpfe gefrieren, sodass die deutschen Panzer und die motorisierten Einheiten, die Hauptangriffstruppen des Feindes, es leichter hatten vorzurücken. Das war uns sofort klar. Das feindliche Kommando setzte seine Panzer abseits der Straßen ein“, schreibt Marschall Konstantin Rokossowski in seinen Memoiren (rus)

Später, während der russischen Gegenoffensive im Dezember und Januar, wurde es extrem kalt. Die angreifenden sowjetischen Soldaten froren auf den Feldern und sanken im tiefen Schnee ein, während die Deutschen in den eroberten Städten außerhalb Moskaus saßen.

4. Sowjetische Soldaten kämpften mit  britischen Panzern

Unmittelbar vor Beginn der Schlacht bei Moskau erhielt die Sowjetunion im Rahmen des britischen Leih- und Pachtgesetzes die erste Lieferung militärischer Ausrüstung aus Großbritannien.

Im November stießen am Rande der Hauptstadt die ersten britischen Panzer vom Typ Matilda und Valentine zu ihren stählernen sowjetischen Kollegen. Die Soldaten der Roten Armee mussten direkt an der Front lernen, die ausländischen Fahrzeuge zu steuern.  

Neben Panzern flogen sowjetische Soldaten auch in britischen Kampfflugzeugen vom Typ Hawker Hurricane und Curtiss Tomahawk über Moskau.  

5. Sibirische Einheiten retteten Moskau

Die sowjetische Gegenoffensive wurde durch den Einsatz frischer Einheiten aus Sibirien und dem russischen Fernen Osten möglich. Bis zur letzten Minute hatte Stalin einen bedeutenden Teil der Truppen an der Grenze zur Mandschurei zurückbehalten, da er mit einem Angriff der Japaner rechnete.

Nachdem der sowjetische Spion Richard Sorge jedoch berichtet hatte, dass das japanische Kaiserreich 1941 nicht beabsichtigte, Krieg gegen die Sowjetunion führen zu wollen, wurden mehrere Dutzend Divisionen nach Moskau verlegt. Dort brachten sie die Wende für die Sowjets.

>>> Wie Stalin den Geheimdienstmitarbeiter verriet, der Moskau rettete

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