Die 7 berühmtesten Tiere der russischen Geschichte

Kira Lisitskaya (Photo: Fine Art Images/Getty Images; Tsarskoye Selo Museum; Pixabay)
Wir erzählen oft Geschichten über die verschiedensten historischen Personen... aber was ist mit Tieren, die eine entscheidende Rolle gespielt haben?
  1. Prinz Olegs Pferd und Schlange

Olegs Abschied von seinem Pferd. Eine Illustration zu

Im späten 9. und frühen 10. Jahrhundert herrschte dieser Fürst über Nowgorod und die damaligen Kiewer Länder der Alten Rus' (er wird in Staffel 6 der Serie Vikings von dem russischen Schauspieler Danila Koslowskij dargestellt). Er galt als weiser Mann und bekam den Spitznamen Prophet, weil man glaubte, dass er die Zukunft voraussagen könne. Das Einzige, was er nicht vorhergesagt hat, war sein eigener Tod.

Der Legende nach wurde dem Fürsten vorausgesagt, dass er durch sein Lieblingspferd sterben würde. Oleg befahl, das Pferd weit weg zu verbannen. Nach einigen Jahren starb das Pferd und Oleg amüsierte sich nur über die Wahrsager. Er beschloss, das „Grab“ des Pferdes zu besuchen. Als er die Knochen des Pferdes freigelegt hatte, schlängelte sich eine giftige Schlange aus dem Schädel des Pferdes und versetzte Oleg einen tödlichen Biss.

  1. Die Tauben und Spatzen der Fürstin Olga

Fürstin Olga. Rache an den  Drewljanen.

Eine weitere epische Geschichte, die uns die Nestor-Chronik über die alten russischen Herrscher erzählt. Als Fürst Igor im 10. Jahrhundert beim Eintreiben von Steuern von slawischen Stämmen getötet wurde, beschloss seine Frau Olga, sich zu rächen. Sie ging zu den Stämmen und belagerte deren wichtigste Stadt. Da es ihr aber nicht gelang, die Stadt einzunehmen, wandte Olga einen Trick an.

Sie versprach, dass sie mit ihrer Armee abziehen würde, wenn der Stamm ihr eine kleine Steuer oder besser gesagt ein Geschenk überreichen würde – drei Spatzen und drei Tauben aus jedem Haus. Sobald sie die Vögel empfangen hatte, befahl sie, brennbares Material an deren Beine zu binden. Nachts ließ sie die Vögel frei und alle kehrten in ihre mit Strohdächern gedeckten Holzhäuser zurück... und die ganze Stadt ging in Flammen auf.

  1. Das Pferd von Peter dem Großen

Peter der Große in der Schlacht von Poltawa Johannes Tannauer.

Im Gegensatz zu dem Pferd, das Fürst Oleg tötete, rettete das Pferd Lisetta ihrem Besitzer das Leben. Peter der Große ritt sie während der Schlacht von Poltawa im Nordischen Krieg zwischen Russland und Schweden. Als die Schweden begannen, auf Peter zu schießen, schwenkte Lisetta zur Seite. Die Kugeln trafen nur den Sattel und den Hut des Zaren.

  1. Die Elefanten von Nikolaus II.

Die russischen Zaren von Iwan dem Schrecklichen bis Peter dem Großen besaßen einen Elefanten... einfach zur Unterhaltung. Nikolaus II., der für seine Tierliebe bekannt war, hatte sogar mehrere! Seinen allerersten Elefanten brachte er 1891 von seiner Asienreise mit und bekam dann einen weiteren aus Afrika geschenkt. Dieser lebte ein langes und bequemes Leben in Zarskoje Selo. Der Kaiser liebte es, den Elefanten in einem örtlichen Teich schwimmen zu sehen und brachte oft alle seine Kinder mit, damit sie zuschauen konnten. Dieser Elefant wurde während der Revolution von 1917 getötet, weil die Bolschewiken ihn als Symbol für das luxuriöse und verschwenderische Leben des Zaren betrachteten.

  1. Die Pawlowschen Hunde

Iwan Pawlow beobachtet ein Experiment mit einem Hund, Sommer 1934.

Der berühmte russische Wissenschaftler und Nobelpreisträger Iwan Pawlow hatte mehrere Hunde, mit denen er seine Experimente durchführte. Aber keine Sorge, sie mussten nicht alle leiden und viele starben eines natürlichen Todes. Dank dieser Hunde untersuchte Pawlow die Reflexe und teilte sie in konditionierte und unkonditionierte ein.

Jedes Mal, bevor er einen Hund fütterte, schaltete Pawlow eine Glühbirne ein. Nach einer Weile schaltete er das Licht an, gab aber kein Futter. Es stellte sich heraus, dass dem Hund trotzdem der Speichel floss.

  1. Die Eremitage-Katzen

Diese flauschigen Katzen bevölkern noch immer das Eremitage-Museum in St. Petersburg und sind sein Symbol und eine skurrile Besonderheit. Sie werden sogar am Eremitage-Katzentag gefeiert und alle Augen sind dann auf sie gerichtet.

Natürlich spazieren sie nicht durch die Hallen der Galerie, sondern leben in den Kellern und jagen seit 1745 erfolgreich Mäuse und Ratten! Zarin Elisabeth befahl einst „37 große und furchterregende Katzen“ zu beschaffen, um die Nagetiere im Keller ihres Winterpalastes (in dem sich heute die Eremitage befindet) zu bekämpfen, weil kein Gift die Arbeit der Katzen erledigen konnte.

Während der Belagerung Leningrads und des großen Hungers gab es keine Katzen mehr in der Stadt und die Ratten überschwemmten sie, was nicht nur für die Eremitage, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger eine Gefahr darstellte, da Ratten viele schwere Krankheiten übertragen können. So wurden nach dem Krieg in Sibirien fünftausend Katzen gespendet und nach Leningrad gebracht. Die Nachkommen dieser Katzen leben immer noch in der Eremitage.

  1. Die Weltraumhunde Belka und Strelka

Strelka (links) und Belka (rechts).

Bevor Juri Gagarin nach seinem grandiosen Flug am 12. April 1961 der erste Mensch im Weltraum wurde, gab es mehrere mutige Hunde, mit denen die Fähigkeit getestet wurde, ob Lebewesen tatsächlich in einer Rakete fliegen und sich in der Schwerelosigkeit befinden können. Leider kehrten nicht alle von ihrer Mission lebend zur Erde zurück – sie wurden geopfert für den großen Fortschritt der Wissenschaft.

Die Hunde Belka und Strelka waren jedoch die ersten Tiere, die einen erfolgreichen Weltraumflug unternahmen. An Bord des Raumschiffs Sputnik 5 verbrachten sie 25 Stunden im All und umkreisten 17 Mal die Erde, bevor sie zurückkehrten.

Als sie gecastet wurden, wurden sie übrigens auch deshalb ausgewählt, weil sie niedlich aussahen – und die ganze Welt bewunderte sie damals. Jacqueline Kennedy bat sogar um einen von Strelkas Welpen, den sie Puschinka nannte und der im Weißen Haus lebte.

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