Moskau im Jahr 1937
Anatolij Garanin/SputnikDer erste war 1927, als etwa 200 Beamte eine Petition zur Umbenennung Moskaus in Iljitsch einreichten. „Lenin hat ein freies Russland gegründet“, hieß es da. Stalin lehnte den Vorschlag ab: Petrograd war gerade zu Leningrad geworden, eine zweite Großstadt zu Ehren eines ehemaligen Mitstreiters wäre schon zu viel gewesen.
Das zweite Mal, mit dem Versuch, sich die Gunst Stalins zurück zu verdienen, schlug der damalige Volkskommissar für innere Angelegenheiten, Nikolaj Jeschow, 1938 vor, die Hauptstadt in Stalinodar umzubenennen. Stalin nannte dies "Unsinn". Und Jeschow wurde bald darauf erschossen.
Berichten zufolge gab es nach dem Zweiten Weltkrieg einen weiteren Versuch, die Stadt umzubenennen. Und ein weiterer nach Stalins Tod, unter Chruschtschow. Aber da hatte die Politik der Entstalinisierung bereits begonnen, und so war das ganze Bestreben erfolglos.
Die Tatsache, dass Stalin nicht zuließ, dass Moskau umbenannt wurde, wird immer noch als seltsam empfunden. Angesichts des Personenkults, der Porträts an jeder Ecke und der Kampagne zur Umbenennung von Städten und Gemeinden, die auch von Stalin unterstützt wurde. Dies war jedoch nicht der einzige Fall, in dem er einen Mangel an Eitelkeit zeigte. Es ist bekannt, dass er sein Bild von den Entwürfen für den Siegesorden entfernte und die Idee, die Moskauer Staatsuniversität nach ihm zu benennen, ablehnte.
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