Fakt des Tages: Die Damenstiefel mit Reißverschluss wurden in der UdSSR erfunden

Boris Kaufmann/Sputnik
Sie wurden von Wera Aralowa entworfen. Sie war die Chefkünstlerin des Allunions-Modehauses und eine freiheitsliebende Frau, deren dunkelhäutiger Ehemann Lloyd Patterson ein amerikanischer Designer war.

1959 bereitete sich die Sowjetunion auf ein wichtiges Ereignis vor: Paris beschloss plötzlich, eine Russische Modewoche auszurichten. Aralowa war begeistert. Was sollte sie zeigen? Nicht etwa eine Kollektion von Arbeitskleidung für die Erbauer der kommunistischen Gesellschaft?

Sie beschloss, auf Pelz zu setzen. Hüte und Mäntel wurden daraus gefertigt, und Tücher aus Pawlowskij Possad sollten die Kollektion vervollständigen. Aber was war mit dem Schuhwerk? Die Models konnten schließlich keine Walenki (dt.: Filzstiefel) tragen!

Die Künstlerin löste dieses Problem auf geniale Weise: Sie beschloss, die Models in hohe Stiefel zu stecken. Und um ihnen Zeit beim Umziehen während der Show zu sparen, sollte in dass Schuhwerk mit einem Reißverschluss ausgesattet werden. Deshalb wurden die hochhackigen Stiefel in den Werkstätten des Bolschoi-Theaters entsprechend umgearbeitet.

Das war eine Sensation. Nach der Fashion Week wurde Aralowa von französischen Herstellern bestürmt, da sie einen Vertrag zur Herstellung solcher Schuhe mit ihr abschließen wollten. Aber in der UdSSR verkannte man dieses Potential und die Delegation flog einfach nach Hause. Doch schon bald überschwemmten Stiefel mit Reißverschluss die europäischen Geschäfte. An ihre Schöpferin erinnerte sich jedoch niemand.

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