Fakt des Tages: Ist es wahr, dass Stalin das Kaspische Meer trockenlegen wollte?

Gemeinfrei
Wir wissen von einem solch ehrgeizigen Projekt aus den Memoiren von Generalmajor Iwan Serow, der in den frühen 1950er Jahren Erster Stellvertretender Innenminister der UdSSR war.

Ihm zufolge hielt der sowjetische Staatschef 1952 eine Reihe von Sitzungen ab, bei denen die Aussichten auf eine Trockenlegung des Kaspischen Meeres für einen effizienten Bergbau erörtert wurden.

Damals schien die Idee noch nicht irrwitzig und fantastisch. Der Offshore-Bergbau steckte noch in den Kinderschuhen, und das Meer selbst war ein geschlossener Wasserkörper ohne direkte Verbindung zu den Weltmeeren.

Serow selbst war bei diesen Treffen nicht anwesend, aber er wurde von Sergej Schuk, dem Leiter der Abteilung für Planung und Vermessung der hydrotechnischen Werke (Gidroprojekt), darüber informiert. Ihm erteilte der sowjetische Führer den Auftrag, „Vorschläge und Berechnungen darüber vorzubereiten, wie und in welchem Zeitrahmen das Kaspische Meer trockengelegt werden könnte“.

Während der Diskussionen versuchte Anastas Mikojan, der Erste Stellvertretende Vorsitzende des Ministerrats der UdSSR, dem Staatschef entgegenzuhalten, dass das Land um seinen schwarzen Kaviar gebracht werden würde, den es gegen Devisen in die ganze Welt exportiert. „Du argumentiert wie ein Krämer, aber wir brauchen Öl“, antwortete ihm Stalin scharf.

Schließlich legte Schuk seine Berechnungen dem „Vater der Nationen“ zur Begutachtung vor. Demnach stellte sich heraus, dass die Umleitung und Verteilung der Flüsse den Bau eines Systems von Kanälen und Dämmen erforderte. Dieser Prozess hätte bis zu fünf Jahre gedauert und die gigantische Summe von 10 Milliarden Rubel gekostet.

Aber selbst in diesem Fall hätte sich das Meer durch Niederschläge gefüllt, was das Abpumpen des Wassers erforderlich gemacht hätte. Unter diesen Bedingungen wäre die vollständige Trockenlegung des Meeresbodens erst nach 16-17 Jahren möglich gewesen.

„Genosse Stalin hörte zu und sagte: Vielleicht lohnt es sich nicht“, schrieb Serow. „Alle unterstützten ihn auf die gleiche Weise, als [er] vom Entwässern sprach.“

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