„Ich wollte reisen, Sprachen lernen, in unserem Land verbotene Literatur lesen. Ich interessierte mich für Geschichte, Philosophie, Psychologie, Medizin, beschäftigte mich mit Yoga, Hypnose und Psychotechniken, versuchte mich im Schreiben“, erklärt Patruschew in seinem autobiografischen Buch Prigoworen k rasstrelu (dt.: Zur Exekution verurteilt) die Beweggründe für sein Handeln. „Ich war nicht zufrieden mit der Hoffnungslosigkeit, in der wir damals alle lebten...“
Die gut bewachte Grenze auf dem Landweg zu überqueren, war nahezu unmöglich, und so entschied sich Pjotr für das Wasser, zumal er ein ausgezeichneter Schwimmer war. Er musste eine Strecke von 35 km entlang der Küste zurücklegen.
Sechs Stunden lang schwamm er in Richtung Türkei, versteckte sich vor den sowjetischen Suchscheinwerfern und entging wie durch ein Wunder einem Patrouillenschiff.
Als die Dämmerung einsetzte, wurde es zu gefährlich zu schwimmen. Der
Überläufer ging an Land, versteckte sich in den Felsen und aß einen Schokoriegel, den er in einer Plastiktüte in seiner Badehose aufbewahrt hatte. Danach schlief er ein wenig.
Am Abend setzte Patruschew seinen Weg fort und erreichte sicher die Türkei. Dort wurde er als KGB-Agent verhaftet und fast ein Jahr lang im Gefängnis festgehalten. Nach seiner Freilassung ging er nach Australien, wo er Journalist und Übersetzer wurde.
In der Sowjetunion wurde der Überläufer zum Tode verurteilt und konnte erst 1990, nachdem seine Verurteilung aufgehoben worden war, sein Heimatland besuchen. Patruschew hatte sogar die Möglichkeit, als Dolmetscher bei Verhandlungen zwischen australischen Premierministern mit Michail Gorbatschow und später mit Wladimir Putin zu arbeiten.
Die ganze Geschichte lesen Sie hier.
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.
Abonnieren Sie
unseren kostenlosen Newsletter!
Erhalten Sie die besten Geschichten der Woche direkt in Ihren Posteingang!