In der Sowjetunion gab es keine Tradition, Feiertage mit Kostümen zu feiern (wie z. B. Halloween oder Purim), aber für die Silvesterfeierlichkeiten verbrachten alle Eltern nächtelang mit dem Nähen und Basteln von Kostümen für ihre Kinder. Schneeflocken, Goldfische, Märchenhelden, flauschige Hasen und Füchse – das waren die beliebtesten Figuren, in die sich die sowjetischen Kinder verkleideten.
Unten sehen Sie eine der ersten Silvesterpartys mit einem geschmückten Baum in einer usbekischen Schule, um 1936. Die Kinder sind als Scheherazade, Ded Moros (dt.: Väterchen Frost, der russische Weihnachtsmann) und in Nationaltrachten verkleidet. Sie halten zwei Spruchbänder hoch, auf denen steht: Dank an Stalin für unsere glückliche Kindheit.
Die Silvesterfeierlichkeiten waren in erster Linie für Kinder gedacht, nicht für Erwachsene. Und die zentrale Jolka, die traditionelle Neujahrsfeier, fand im Haus der Gewerkschaften statt, in dem viele Veranstaltungen der Kommunistischen Partei durchgeführt wurden.
Der wichtigste Teil der Show war der Auftritt des Ded Moros. Die Kinder erzählten ihm, wie gut sie sich im vergangenen Jahr benommen hatten, und bekamen vom „russischen Weihnachtsmann“ ein Geschenk.
Eines der beliebtesten und am einfachsten zu fertigenden Kostüme war eine Schneeflocke. Es genügte, sie aus Papier auszuschneiden und sie auf den Kopf zu stecken!
Andere weit verbreitete Kostüme war ein flauschiger, weißer Hase...
...und Vögel!
Die Kinder verkleideten sich auch als russische Bauern und tanzten um den Neujahrsbaum herum einen Chorowod (einen russischen Kreistanz).
Können Sie erraten, als welche Tiere sich die Kinder auf dem Bild unten verkleidet haben?
Und wie sieht es mit diesen aus?
Nachdem der sowjetische Kultfilm D'Artagnan und die drei Musketiere in den späten 1970er Jahren in die Kinos kam, verkleideten sich viele sowjetische Jungen zu Silvester als Musketiere.
Je mehr glitzerndes Lametta (das sehr erschwinglich war), desto besser!
Und natürlich war es immer beliebt, sich wie ein Kosmonaut zu kleiden, da viele sowjetische Kinder davon träumten, in das Weltall zu fliegen.
Während der abendländische Weihnachtsmann Elfen und Rentiere als Assistenten hatte, kam dem „russische Weihnachtsmann“, auch bekannt als Ded Moros, dessen Enkelin namens Snegurotschka (dt.: Schneemädchen) zur Hilfe. Und die Mädchen verkleideten sich gerne als sie.
Sogar kleine Kinder nahmen an den Neujahrsfeierlichkeiten teil, indem sie kleine Gedichte vorlasen, tanzten oder Szenen aus Märchen nachspielten. Auf dem Bild unten sehen Sie ein Rotkäppchen!
Auch das Verkleiden in Nationaltrachten der Völker der Sowjetrepubliken war sehr beliebt, um das Motto Freundschaft der Nationen zu demonstrieren.
Einige Schulkinder entwarfen auch ihre eigenen Versionen von Kostümen – sei es eine Nationaltracht mit einem Kokoschnik oder das Kleid einer literarischen Lieblingsfigur.
Im heutigen Russland hat sich diese Tradition fortgesetzt. Und obwohl es inzwischen eine riesige Auswahl an verschiedenen Kostümen gibt, sind Hasen und Rotkäppchen immer noch am beliebtesten!
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