Bei dem Entführer handelte es sich um den 45-jährigen Pranas Brazinskas, der bereits wegen Unterschlagung verurteilt worden war. Zusammen mit seinem 15-jährigen Sohn Algirdas wollten sie aus dem Land fliehen. Eine gründliche Durchsuchung der Passagiere fand damals nicht statt, und sie hatten problemlos Pistolen, eine Schrotflinte und eine Granate an Bord mitbringen können.
Die Flugbegleiterin Nadjeschda Kurtschenko weigerte sich, die Forderung der Kriminellen zu erfüllen, und versuchte mit dem Ruf Überfall! den Entführern den Weg ins Cockpit zu versperren. Das 19-jährige Mädchen wurde auf der Stelle erschossen.
Die Brazinskas eröffneten daraufhin wahllos das Feuer in der Kabine des Flugzeugs. Der Pilot, der Navigator, der Flugmechaniker und einer der Passagiere wurden verwundet.
Die An-24B landete schließlich in Trabzon (Türkei), wo die Terroristen festgenommen wurden. Die Türken übergaben das Flugzeug, die Passagiere, die Verwundeten und die Leiche der erschossenen Flugbegleiterin an die UdSSR, aber es wurde beschlossen, die Entführer vor ein türkisches Gericht zu stellen. Gegen die Auslieferung der Brazinskas in die UdSSR Sprachen sich sogleich die USA aus.
In dem Prozess stellte sich Pranas als Mitglied des litauischen Widerstands dar. Er wurde zu 8 Jahren Haft verurteilt, kam aber nach vier Jahren aufgrund einer Amnestie frei. Der minderjährige Algirdas erhielt zwei Jahre. Nach seiner Freilassung zogen Vater und Sohn in die Vereinigten Staaten.
Im Laufe der Jahre entwickelte der ältere Brazinskas eine Paranoia — in jedem Menschen sah er einen Agenten der sowjetischen (und später russischen) Geheimdienste. Pranas stritt sich oft mit Algirdas und bedrohte ihn mit einer Waffe.
Am 10. Februar 2002 schlug der Sohn seinem Vater während eines solchen Streits mit einer Hantel den Kopf ein. Er wurde wegen vorsätzlichen Mordes zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt.