Hunderte Verletzte durch Meteoriteneinschlag am Ural

Ein Meteorit war gegen 04:20 Uhr MEZ am Ural niedergegangen. Foto: ITAR-TASS

Ein Meteorit war gegen 04:20 Uhr MEZ am Ural niedergegangen. Foto: ITAR-TASS

Beim heutigen Meteoriteneinschlag in der russischen Ural-Region Tscheljabinsk haben hunderte Menschen Verletzungen erlitten.

Beim heutigen Meteoriteneinschlag in der russischen Ural-Region Tscheljabinsk haben nach den jüngsten Angaben des Innenministeriums rund 500 Menschen Verletzungen erlitten.

Zum aktuellen Zeitpunkt haben rund 500 Menschen medizinische Hilfe

beantragt, teilte ein Ministeriumssprecher RIA Novosti mit. In den meisten Fällen handelt es sich um leichte Schnitte und Prellungen. Neun Menschen seien aber schwer verletzt worden. Zuvor hat es geheißen, dass es unter den Verletzten mindestens zehn Kinder gibt. Teile des Himmelskörpers verursachten in sechs Städten der Region Schäden.

Ein Meteorit war nach Behördenangaben gegen 04:20 Uhr MEZ am Ural niedergegangen. Auf mehreren Internetvideos ist ein Lichtblitz am Himmel zu sehen sowie ein lauter Knall zu hören. Nach Angaben des regionalen Gouverneurs Michail Jurewitsch war der Himmelskörper rund einen Kilometer von der Stadt Tschebarkul entfernt in einen See gestürzt. Meteoritenregen wurden am Freitag auch aus den benachbarten Regionen Tjumen, Kurgan und Swerdlowsk sowie aus Nordkasachstan gemeldet.

Der Meteorit hatte höchstwahrscheinlich einen Durchmesser von einem Meter und wog einige Tonnen, so Valeri Schuwalow von Institut für Dynamik der Geosphären der Russischen Wissenschaftsakademie. Der Meteorit sei in der Atmosphäre zerborsten, wodurch der Lichtblitz und die Druckwelle entstanden. Die meisten Splitter seien verdampft, einige schafften es jedoch bis zur Erdoberfläche, sagte der Forscher. Er mutmaßt, dass es sich um einen Nickel-Eisen-Meteoriten handelt. Denn nur solche Körper seien fest genug, um die unteren Schichten der Atmosphäre zu erreichen.

Der Meteoritenfall im Gebiet Tscheljabinsk  hat sich laut einem Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums nicht auf die Einsatzbereitschaft der russischen Armee im Zentralen Militärbezirk ausgewirkt.  „Die Truppenabteilungen und die dort stationierten Verbände des Zentralen Militärbezirks haben keinen Schaden davongetragen", so der Vertreter des Verteidigungsministeriums.

Wie der Gesprächspartner der Agentur gegenüber ausführte, hatten zum Zeitpunkt des Vorfalls keine Militärflüge oder Manöver der Luft- und Weltraumtruppen stattgefunden. Die Weltraumtruppen des russischen Verteidigungsministeriums sind intakt, hieß es.

Die Objekte des Staatsunternehmens Rosatom in der Uralregion sind vom Meteoritenfall am Freitag nicht betroffen, teilte ein Rosatom-Sprecher RIA Novosti mit. Alle Betriebe des Atomunternehmens arbeiten wie üblich, hieß es. In der Ural-Region befindet sich das größte Atommüllverwertungskombinat Majak. Wie das Pressezentrum des Innenministeriums zugleich informierte, ist im Gebiet Tscheljabinsk das Dach und die Mauer einer Zinkfabrik durch die vom Meteoritenfall ausgelöste Detonationswelle beschädigt worden.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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