Russland und NATO stellen Weichen für weitere Kooperation

Der Generalstabschef der russischen Streitkräfte, Waleri Gerassimow, und der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, General Knud Bartels, haben die Weichen für eine weitere Zusammenarbeit gestellt. Im NATO-Hauptquartier in Brüssel unterzeichneten beide einen Kooperationsentwurf. Demnach sollen in der zweiten Jahreshälfte russische Militärverbände an gemeinsamen Übungen in der Slowakei teilnehmen. Zudem sollen russische und NATO-Kriegsschiffe gemeinsam gegen die Piraten in Somalia vorgehen.

Bei der Pressekonferenz wertete Generaloberst Gerassimow die Ergebnisse der Zusammenarbeit mit dem westlichen Militärbündnis im vergangenen Jahr „im Ganzen positiv". Allerdings sprach er auch von ernsthaften Kontroversen zwischen Moskau und der Allianz. Dabei geht es vor allem um die europäische Raketenabwehr, den Abbau der taktischen US-Atomwaffen in Europa und die Aufstellung von Patriot-Raketen an der türkischen Grenze zu Syrien. Dies sei nur ein geringer Teil der Kontroversen, die die militärische Kooperation zwischen den Ländern bei der Stärkung der Sicherheit stören.

Der Grund für die Auseinandersetzungen ist das aus dem Kalten Krieg stammende Misstrauen zwischen Russland und NATO. Die Seiten sehen sich zwar als strategische Partner, stoßen jedoch immer auf gegenseitiges Unverständnis und werfen einander vor, nur auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein.

Das Misstrauen ist jederzeit spürbar. Die europäische Raketenabwehr ist nur ein kleines Beispiel dafür, dass die NATO nicht den Wunsch hat, die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit OVKS anzuerkennen. In Moskau ist man erstaunt, dass die NATO immer noch keine Stellung zum georgischen Angriff auf Südossetien im Jahr 2008 genommen hat und Georgien weiter als Beitrittskandidaten behandelt.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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