Die Sportartikelfirma Adidas hat sich dafür entschuldigt, dass in einem Schaufenster eines Ladens in Woronesch eine Schaufensterpuppe den Hitler-Gruß zeigte – während davor eine Demonstration von Schwulen und Lesben von rechten Schlägern attackiert wurde.
Die LGBT-Aktivisten hatten in Woronesch an Wochenende gegen das geplante föderale Gesetz gegen „homosexuelle Propaganda" demonstriert. Dabei kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen
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mit ideologischen Gegnern, wobei die Polizei eher tatenlos zusah. Beobachter der Vorgänge bemerkten in einem Schaufenster am Ort des Geschehens dabei die Schaufensterpuppe mit ausgestrecktem rechtem Arm. Einige Zeugen wollen einen jungen Mann in der Kleidung der Angestellten des Adidas-Ladens daneben bemerkt haben.
Vor wenigen Tagen hatten zudem Mitglieder einer Künstlergruppe eine Pappfigur Adolf Hitlers mit Adidas-Logo im Schaufenster eines Ladens der Firma in einem großen Jekaterinburger Einkaufszentrum aufgestellt. „Adick in Adick" (Spitznamen sowohl für Hitler als auch Adidas) lautete das Motto der Aktion, deren ideologischer Hintergrund allerdings nicht gerade klar herüberkam – war sie nun Warnung vor dem alltäglichen Faschismus oder eine Propagierung desselben. Der Papp-Führer stand jedenfalls stundenlang im Schaufenster, bevor er abgeräumt wurde.
In einem von Adidas in englischer Sprache verbreiteten Schreiben entschuldigte sich der Konzern jetzt für die Vorkommnisse. Sie seien nicht mit dem Management der Firma abgesprochen gewesen und ein Verstoß gegen die korporative Ethik von Adidas.
Das Unternehmen kooperiere mit der Polizei, um die Verantwortlichen zu finden.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Russland Aktuell.
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