Ein beabsichtigtes Treffen der Sechs-Länder-Gruppe zum iranischen Atomprogramm mit Vertretern des Iran ist laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow verschoben worden, weil die Seiten noch keine Einigung über den Austragungsort erzielt haben.
„Das Treffen ist tatsächlich verschoben worden. Zu meinem großen Bedauern scheint der Grund für diese Verzögerung völlig unbegründet zu sein: unsere Partner in der Sechsergruppe und die
iranische Seite haben sich noch nicht darüber einigen können, wo, in welchem Land und in welcher Stadt sie sich versammeln werden", sagte Lawrow am Montag in Moskau in einer Pressekonferenz. Laut dem Minister ist die russische Seite zu einem möglichst baldigen Treffen an einem beliebigen Ort bereit, um das iranische Atomproblem erörtern zu können. „Unserer Meinung nach ist das Wesen unserer Verhandlungen viel wichtiger als die Umgebung in dem einen oder anderen Ort. Und wir rechnen damit, dass der gesunde Menschenverstand doch noch die Oberhand gewinnen und wir damit aufhören werden, unsere Kapricen auf kleinkindische Art zu zeigen", so Lawrow.
Laut früheren Medienberichten ist eine neue Runde der Verhandlungen zwischen dem Iran und der internationalen vermittelnden Sechsergruppe über die Lösung des iranischen Atomproblems für Februar angesetzt.
Die Sechsergruppe (Russland, die USA, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland) sowie Vertreter von Teheran hatten im Jahr 2012 drei Gesprächsrunden - in Istanbul (am 14. April), in Bagdad (am 23. und 24. Mai) und in Moskau (am 18. und 19. Juni) durchgeführt. Alle drei Treffen haben keine Wendebeschlüsse gebracht. Bis dahin hatte es in den Verhandlungen zwischen der Sechsergruppe und dem Iran eine mehr als einjährige Pause gegeben.
Die USA, einige europäische Länder und Israel verdächtigen den Iran, unter dem Deckmantel der friedlichen Kernenergienutzung an Atomwaffen zu arbeiten. Teheran weist diesen Vorwurf zurück und behauptet, das einzige Ziel des Atomprogramms bestehe darin, den Strombedarf des Landes zu decken.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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