Luftfahrtbehörde verbietet Aeroflot Einsatz von vier SSJ-100

Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazia hat der größten Fluglinie des Landes, Aeroflot vorgeschrieben, die Flugtauglichkeitszertifikate von vier der zehn Sukhoi Superjets 100 (SSJ-100) auf Eis zu legen. Aeroflot sei einer Rosawiazia nahe stehenden Quelle zufolge in einem Brief der Luftfahrtbehörde über die Entscheidung informiert worden.

Ein Vertreter des Unternehmens Sukhoi Zivilflugzeuge hat die vorübergehende Einstellung eines Teils

des Flugzeugparks bestätigt. Es soll sich um die ersten vier gekauften Superjets handeln. Laut dem Sukhoi-Sprecher wurden Probleme mit dem Fahrwerk und den Flügelklappen festgestellt. Der Flugzeugbauer habe die Ursachen für die Pannen bereits festgestellt und arbeite an deren Beseitigung, hieß es. Nach einer Unterredung mit Vertretern von Aeroflot sollen die Maschinen bereits in einer Woche wieder einsatzbereit sein.

Der Superjet 100 wird seit April 2011 kommerziell verwendet. Laut dem Hersteller zeigen sich bei Flugzeugen jeder Art in den ersten zwei Jahren der Verwendung Konstruktionsmängel. Diese würden lokalisiert, wonach eine Service-Broschüre für alle im Einsatz stehenden Maschinen erstellt werde.

Wie der russische Flugzeugbauer ausführte, waren die Probleme bei den SSJ-100 Falschalarme im Leckerkennungssystem, Nichtausfahren der Flügelklappen und Nichteinfahren des Fahrwerkgestells beim Start. Das letztere Problem sei jedoch nicht systemischer Art, hieß es.

Zuvor hatte Aeroflot bereits die Qualität der SSJ-100 bemängelt.

In dem Bericht der Fluglinie wurden nur einige Zwischenfälle mit SSJ-100-Flugzeugen aufgezählt. Die Pannen mit dem Regionalflugzeug, der ersten russischen Neuentwicklung im Bereich der Zivilluftfahrt in den letzten zwanzig Jahren, hatten sich jedoch in letzter Zeit gehäuft. So wurde am 10. September 2012 ein Flug von Astrachan nach Moskau wegen eines möglichen technischen Defekts abgesagt: Als die Türen schon geschlossen waren, meldete das Alarmsystem undichte Stellen. Im Oktober 2012 musste ein SSJ-100 in Nabereschnyje Tschelny (Republik Tatarstan) notlanden.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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