Bolschoi-Direktor solidarisiert sich mit Verteidigern des mutmaßlichen Säureattentäters

Der Generaldirektor des Bolschoi-Theaters, Anatoli Iksanow, teilt die Befürchtung eines Teils des Kollektivs, dass die Ermittlung übereilte Schlüsse zur Schuld des Startänzers Pawel Dmitritschenko ziehen wird, dem ein Säureanschlag auf Bolschoi-Ballettchef Sergej Filin zur Last gelegt wird.

"Es gibt mehrere Fakten, die davon zeugen, dass der Anschlag von jemand anderem, möglicherweise außerhalb des Theaters, in Auftrag hätte gegeben werden können", sagte Iksanow am Dienstag auf

einer Pressekonferenz in Moskau. Am gleichen Tag unterzeichnete ein Teil des Bolschoi-Kollektivs ein Schreiben zum Schutz von Pawel Dmitritschenko.

"Ich teile die Meinung des Kollektivs und seine Besorgnis darüber, dass die Ermittlung voreingenommen sein könnte... Ich bin auch über den Gesundheitszustand Filins und über das Schicksal Dmitritschenkos besorgt", sagte der Direktor. "Wenn Pawel in das Verbrechen verwickelt ist, wird er bestraft."

In einer Stellungnahme der Moskauer Sicherheitskräfte zu dem Schreiben heißt es unter anderem, dass die Polizei "die Arbeit der Bolschoi-Artisten und ihre Meinung achtet". "Bei der Polizei sind ebenfalls Profis im Einsatz, die Ermittler erledigen ehrlich ihren Job. Die Ermittlungen im Fall Säureanschlag auf Ballettchef Sergej Filin laufen weiter. Wir werden sowohl das Kollektiv des Bolschoi als auch die Öffentlichkeit über die Resultate informieren", teilte das Innenministerium auf seiner Internetseite mit.

Ein Mann hatte Sergej Filin am 17. Januar in Moskau Schwefelsäure ins Gesicht geschüttet. Der Ballettchef musste mit schweren Verätzungen an Augen und Gesicht in eine Klinik gebracht werden. Am 5. März teilte die Polizei mit, dass der vermutliche Attentäter, sein Fahrer und der Auftraggeber des Anschlags festgenommen wurden. Alle drei legten ein Geständnis ab und wurden verhaftet. Sollte Dmitritschenkos Schuld bewiesen werden, drohen ihm bis zu zwölf Jahre Freiheitsentzug.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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