Pussy-Riot-Aktivistin Aljochina tritt in Hungerstreik

Maria Aljochina, Mitglied der Skandalband Pussy Riot, die jetzt ihre zweijährige Haftstrafe in einem Straflager in Beresniki, Region Perm, abbüßt, ist am Mittwoch in den Hungerstreik getreten. Damit protestiert sie gegen die Weigerung des Gerichts, ihre persönliche Anwesenheit bei einer Gerichtsverhandlung zu gestatten, bei der es um ihre vorfristige Freilassung auf Bewährung ging.

Aljochina, die per Videokanal aus ihrer Haftanstalt mit dem Gerichtssaal verbunden war, lehnte diese

Form der Kommunikation ab und untersagte ihren Verteidigern, ihre Interessen beim Prozess zu vertreten. Aljochina und ihre Anwälte hatten die Gerichtsbehörden der Gebietes Perm und die Gefängnisverwaltung bereits Mitte Mai in einem offiziellen Schreiben über die Absicht informiert, in den Hungerstreik zu treten, wenn sie nicht im Gerichtssaal dabei sein dürfe.

Fünf Frauen in Sturmmasken und greller Kleidung hatten im Februar 2012 in der Moskauer Erlöserkathedrale, dem wichtigsten Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen Kirche, ein „Punkgebet" aufgeführt. Das Video der Performance wurde im Internet veröffentlicht und sorgte landesweit für großes Aufsehen.

Im August verurteilte ein Gericht in Moskau Nadeschda Tolokonnikowa (22), Maria Aljochina (24) - beide Mütter kleiner Kinder - sowie Jekaterina Samuzewitsch (30) wegen „Rowdytums aus religiösem Hass" zu je zwei Jahren Haft. Samuzewitsch wurde kurz danach auf Bewährung freigelassen. Das Hafturteil löste geteilte Reaktionen in der russischen Öffentlichkeit aus und stieß im Westen auf Kritik. Der Menschenrechtsrat des Kreml äußerte Bedenken gegen das Urteil.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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