Über 100.000 digitalisierte Kopien von Dokumenten aus dem Russischen Staatsarchiv für sozialpolitische Geschichte sind vom Föderalen Archivamt in Zusammenarbeit mit den föderalen Archiven auf der Internetseite Dokumente der sowjetischen Epoche (sovdoc.rusarchives.ru) öffentlich zugänglich gemacht worden.
„Hier sind digitale Kopien aller Unterlagen des Bestandes des Politbüros aus dem Zeitraum von 1919 bis 1932 der sogenannten Josef-Stalin-Stiftung zu finden, das heißt alle Dokumente, die das Leben und das Wirken verschiedener Politiker betrifft – von ihrer Geburt bis hin zu ihrem Tod. Darunter befinden sich Roosevelt, Churchill und Molotow“, erzählte der Leiter des Föderalen Archivamtes Andrej Artisow, der die neue Webseite Journalisten vorstellte.
Neben dem öffentlich zugänglichen Teil gibt es auf der Webseite auch noch einen geschützten Bereich, zu dem nur Mitarbeiter staatlicher Archive und Wissenschaftler mit einer entsprechenden Genehmigung Zugang haben. Der geschützte Bereich enthält in etwa ein Drittel aller abgelegten Dokumente.
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„Die Fachleute haben sich nicht zufällig dafür entschieden, die Dokumente aus der Stalinzeit öffentlich zugänglich zu machen, denn sowohl diese historische Epoche, als auch die Persönlichkeit des „Generalissimus“ selbst stehen heutzutage im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit nicht nur der russischen, sondern auch der internationalen Geschichtsforscher“, erklärte in einem Interview mit ITAR-TASS der Direktor des Russischen Staatsarchivs für sozialpolitische Geschichte Andrej Sorokin.
Die Digitalisierung der Dokumente und der Aufbau der Internetseite haben mehr als zehn Jahre in Anspruch genommen. In einigen Jahren soll die Zahl der auf der Webseite abgelegten Dokumente auf das Doppelt gesteigert werden. Im kommenden Jahr werden dann die Unterlagen aus der Zeit des Großen Vaterländischen Kriegs aus dem Bestand des Staatskomitees für Verteidigung, dem Zentralstaab der Partisanenbewegung sowie die Ergebnisse des gemeinsamen Projektes russischer und deutscher Wissenschaftler zu den Unterlagen aus dem deutschen Trophäenfond ins Netz gestellt werden.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei ITAR-TASS.
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