Petersburger Wirtschaftsforum: Russland und Niederlande planen Ausbau der Handelsbeziehungen

Im Rahmen des 17. Sankt Petersburger Wirtschaftsforum trafen sich Wladimir Putin und Mark Rutte zu einem Gespräch. Im Fokus stand der Ausbau der Handelsbeziehungen beider Länder, insbesondere im Energiebereich.

Am 20. Juni 2013 traf der russische Staatschef Wladimir Putin mit dem Premierminister der Niederlande Mark Rutte zusammen. Den Rahmen für das Treffen bildete das 17. Sankt Petersburger Internationale Wirtschaftsforum, an dem Rutte als Ehrengast teilnahm.

Putin und Rutte erörterten grundsätzliche Fragen der russisch-holländischen Beziehungen. Ein Fokus wurde dabei auf die Handelsbeziehungen und auf die Umsetzung der Abkommen gelegt, die während des Arbeitsbesuchs des russischen Präsidenten in den Niederlanden im April unterzeichnet wurden.

Russland und die Niederlande seien sehr an der Entwicklung von Handelsabkommen und der Realisierung anderer gemeinsamer Projekte interessiert, betonte der russische Staatschef Wladimir Putin. „Gemeinsam setzen wir momentan eine Reihe umfangreicher Projekte um. Das ist sehr wichtig,

noch bedeutender wird es allerdings vor dem Hintergrund der turbulenten Wirtschaftslage in der Welt." Auch Mark Rutte hob das sehr gute Niveau der russisch-niederländischen Beziehungen hervor und zeigte sich sehr optimistisch in Bezug auf einen weiteren Ausbau der Handelsbeziehungen. Der niederländische Premierminister merkte an, dass sich die Handelsbeziehungen besonders gut in den Bereichen Landwirtschaft, Energie, Infrastruktur und dem Gesundheitswesen entwickeln.

Die Niederlande gehören zu den wichtigsten russischen Handelspartnern. Sie nehmen europaweit den ersten Platz ein. Im weltweiten Vergleich liegen sie hinter China auf Platz zwei. Der Handel zwischen Russland und den Niederlanden nahm 2012 um 20 Prozent zu und erreichte einen

Rekordwert von 62,7 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2013 flossen bereits niederländische Investitionen in Höhe von 47,7 Milliarden Euro nach Russland – ein Drittel davon Direktinvestitionen. Russland investierte mehr als 22,7 Milliarden Euro in die niederländische Wirtschaft.

Traditionell gehört der Energiesektor zu einem wichtigen Bereich der russisch-niederländischen Zusammenarbeit. Im Jahr 2012 hat Russland etwa 2,9 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Niederlande exportiert. Die beiden Energieunternehmen Gazprom und Nederlandse Gasunie arbeiten eng zusammen, etwa bei der Fertigstellung der Nord-Stream-Pipeline, dem Bau des europaweit größten Gasspeichers Bergermeer oder aber im technisch-wissenschaftlichen Bereich. Gemeinsam mit dem niederländischen Unternehmen Shell realisiert Gazprom zurzeit das Projekt Sahalin 2 und ist zusätzlich an der Erschließung weiterer Felder sowohl in Russland als auch im Ausland interessiert. Zusätzlich wird über die niederländischen Häfen der Großteil des russischen Erdölexports abgewickelt. Das russische unternehmen Lukoil betreibt in den Niederlanden eine Raffinerie und 46 Tankstellen. Das russisch-niederländische Unternehmen Standard beginnt mit dem Bau eines Öl-Terminals im Hafen von Rotterdam, das russisches Öl der Marke Jurals verarbeiten soll.

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