Das Rätselraten um die weitere Flugroute von NSA-Aufdecker Edward Snowden, der in wenigen Stunden in Moskau landen soll, geht weiter. Einige russische Abgeordnete wollen dabei nicht ausschließen, dass Moskau dem Whistleblower Unterschlupf bieten könnte.
„Die Diskussionen, dass Asyl für Snowden einen Akt des Kalten Krieges darstellen würden, haben schon eingesetzt", schrieb der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, Alexej Puschkow, am Sonntag auf Twitter. Wenn maskierte Spionage die Norm sei, sei auch Asyl bestimmt nicht kein derartiger Akt, so der Parlamentarier.
Sein Stellvertreter, der KP-Abgeordnete Leonid Kalaschnikow hatte am Sonntag RIA Novosti
gegenüber mitgeteilt, es sei gar nicht unwahrscheinlich, dass Russland Snowden aufnimmt. Gleichzeitig hatte er jedoch auch spekuliert, dass es sich um „diplomatische Spielchen" handle und Snowden letztendlich sogar in Weißrussland landen könnte. Wie dem auch sei, werde Russland an der Lösung der Frage auf die eine oder andere Weise beteiligt sein, so Kalaschnikow.
Wie Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten, zuvor betont hatte, würde ein Antrag von Snowden geprüft, sollte dieser Russland um Asyl bitten.
Die US-Behörden werfen Snowden die illegale Weitergabe von Informationen, die die nationale Sicherheit betreffen, sowie die absichtliche Weitergabe von Geheimdienstinformationen und die Entwendung von Staatseigentum vor. In jedem der Anklagepunkte drohen dem 30-Jährigen bis zu zehn Jahre Haft.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.
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