Gazprom-Chef: Russisches Gas gewinnt für Europa an Attraktivität

Gazprom hat die eigene Prognose für den Gasexport im Jahr 2013 auf 160 Milliarden Kubikmeter angehoben, wie der Chef der Gasholding, Alexej Miller, am Freitag in Moskau in einer Aktionärsversammlung sagte. „Die Verkäufe in Europa und der Türkei werden im Jahr 2013 vorrausichtlich insgesamt mehr als 160 Milliarden Kubikmeter betragen", so Miller.

Die Gasholding hatte früher geplant, den Gasexport auf dem Vorjahresniveau beizubehalten. Damals wurden 151 Milliarden Kubikmeter ausgeführt, davon 139 Milliarden Kubikmeter nach langfristigen Verträgen. Der Erlös (abzüglich der Zölle) betrug mehr als 1,5 Billionen Rubel (etwa 35 Milliarden Euro). Die Hauptabnehmer des russischen Gases sind Deutschland, die Türkei, Italien und Frankreich gewesen.

Miller verwies auf gewisse Probleme, mit denen die europäische Energetik im Jahr 2012 konfrontiert war. „Das verlangsamte Wirtschaftswachstum in den EU-Ländern hatte einen Rückgang des Bedarfs an Energieträgern verursacht. Doch schon im zweiten Halbjahr 2012 konnten wir einen zunehmenden Anteil unserer Erzeugnisse am europäischen Markt beobachten. Dieser Prozess geht in diesem Jahr weiter", so Miller.

Laut Miller liegen die Flüssiggas-Lieferungen nach Europa weit unter den früher prognostizierten

Werten, weswegen der Anteil Europas am Weltimport von Flüssiggas von 28 Prozent im Jahr 2009 auf 21 Prozent im Jahr 2012 zurückgegangen ist. Dies sei ein Indiz dafür, dass die Rolle des Rohrleitungsgases auf dem europäischen Markt zunehme und sich zusätzliche große Nischen im Flüssiggas-Segment für Gazprom gebildet hätten.

„Europa braucht Erdgas in voraussagbaren Mengen und zu voraussagbaren Preisen. Dadurch gewinnt russisches Gas an Attraktivität", sagte der Gazprom-Chef. Ihm zufolge wurde in den vergangenen Monaten dreimal so viel Gas nach Italien geliefert wie im Vergleichszeitraum 2012.

Der Anteil von Gazprom am EU-Gasimport soll in mittel- und langfristiger Perspektive weiterhin mehr als zwei Drittel betragen, sagte Miller.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RIA Novosti.

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